Geimpft in die Ferien: Land will Impfkampagne anziehen

Ab Juli sollen neue Impfstofflieferungen dafür sorgen, dass die Impfkampagne nochmals an Fahrt gewinnt. Wer dann einen Termin vereinbart, sollte nicht mehr lange warten müssen.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Niedersachsen. Während einer Pressekonferenz der Niedersächsischen Landesregierung gab Gesundheitsministerin Daniela Behrens am heutigen Dienstag den neuen Sachstand in Bezug auf die Impfungen in Niedersachsen bekannt. Demnach bleibt aktuell das Thema Impfen der Weg aus der Pandemie. Insgesamt wurden in Niedersachsen bereits 6,9 Millionen Impfdosen verabreicht. 55,2 Prozent sind erstgeimpft, 34,8 Prozent bereits zweitgeimpft. Nun soll die Impfkampagne weiter angezogen werden, denn im Juli soll neuer Impfstoff geliefert werden. Auch im Angesicht der sich immer weiter ausbreitenden Delta-Variante und der beginnenden Reisezeit appelliert Behrens dazu, sich impfen zu lassen.


Nach Angaben des RKI seien in Deutschland derzeit 35 Prozent der untersuchten Corona-Proben der Delta-Variante zuzuschreiben. Es werde jedoch davon ausgegangen, dass sich dieser Wert innerhalb der nächsten Tage auf über 50 Prozent erhöhen könnte, sodass die Delta-Variante in den nächsten Wochen zur vorherrschenden Variante werden könnte. In Niedersachsen sei diese Situation jedoch noch nicht nachvollziehbar. "Wir haben aktuell 315 Covid-Meldefälle, davon sind 34 der Delta-Variante zuzuordnen, das sind 6,9 Prozent", so Behrens. Dennoch könne sich dieser Wert schnell verändern.

"Erst impfen, dann Ferien genießen"


Die Impfquote in Niedersachsen sei relativ hoch. Gearbeitet werde derzeit mit den drei Säulen Impfzentren, Ärzten und Impfungen in Betrieben. "Wir gehen davon aus, dass die tatsächliche Impfquote etwas höher ist, als wir sie derzeit ausweisen, denn die Betriebsärztliche Impfaktionen sind noch gar nicht alle im digitalen Impfquoten-Monitoring erfasst, weil noch nicht alle Betriebsärzte mit ihren Impfstellen freigeschaltet sind vom RKI. Daher kann man davon ausgehen, dass wir eher mehr geimpft haben, was wir derzeit ausweisen." Um den gesamten Bevölkerungsschutz auch bis Herbst zu gewährleisten, würde die Impfquote jedoch noch nicht ausreichen, weshalb die Impfkampagne nochmals angezogen werden soll.

Aktuell würden in Niedersachsen rund 155.000 Menschen auf der Warteliste stehen. Über 200.000 werden in einer Woche geimpft. Die Warteliste sei innerhalb der letzten Wochen sehr schnell abgeschmolzen. Innerhalb einer Woche könnte sie nun komplett abgearbeitet sein. Jeder der sich nun einträgt, könne davon ausgehen, sehr schnell einen Termin zu bekommen. Auch Impfwochenenden seien nochmals geplant, um vor Beginn der Sommerferien möglichst vielen Menschen eine Erstimpfung zu ermöglichen.

Virusvariantengebiete meiden


Die Gesundheitsministerin wart jedoch auch vor Leichtsinn und insbesondere vor Reisen in Virusvariantengebiete: „Wir raten ganz ausdrücklich von allen nicht zwingend erforderlichen Reisen in diese Gebiete ab. Jede Reise dorthin birgt das Risiko eines Eintrags der Delta-Variante nach Niedersachsen und gefährdet damit die Erfolge im Kampf gegen die Pandemie in den vergangenen Wochen."

So könne es passieren, dass auch geimpfte Personen mit einer zweiwöchigen Quarantäne rechnen müssen, sollten sie auch einem entsprechenden Gebiet zurückkehren. Urlauber sollten sich daher bereits vor Reiseantritt überlegen, welche Risiken auf sie zukommen könnten.


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