Ehra/Lessien. Ein unbekannter Stoff in einem Müllwagen löste am heutigen Dienstagnachmittag einen Großeinsatz der Feuerwehre in Ehra/ Lessien aus. Dies teilte die Kreisfeuerwehr Gifhorn in einem Einsatzbericht mit.
Gegen 11:30 Uhr fuhr ein Müllfahrzeug über das Testgelände der Volkswagen AG. Dabei löste der in den Lagerraum des Fahrzeuges eingebaute Rauchmelder aus, noch bevor die erste Mülltonne auf dem Gelände aufgenommen wurde.
Die Betriebsfeuerwehr des Testgeländes rückte aus, von den Mitarbeitern der Müllfirma wurde der Stauraum geöffnet und zum Teil entladen. Dabei wurde ein metallenes Gefäß mit unbekanntem Inhalt gefunden. Vorsorglich wurde dieses in einem Wasserbehälter gelegt und die untere Wasserschutzbehörde des Landkreises Gifhorn hinzugezogen.
ABC-Alarm ausgelöst
Da nicht klar war, um welchen Stoff es sich handelt und dieser auch in dem Wasserbehälter weiter reagierte, wurde gegen 14:45 Uhr der ABC-Zug der Samtgemeinde Brome alarmiert. Die Einsatzleitung hatte der Gemeindebrandmeister Frank Mosel. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt.
Neben der Feuerwehr rückte auch der Rettungsdienst mit mehreren Fahrzeugen des Regelrettungsdienstes und der ehrenamtlichen Schnellen Einsatz Gruppe (SEG) sowie den Organisatorischen Leitern Fabian Streilein und Sotirios Ntonskos aus. Insgesamt elf Personen wurden vom Rettungsdienst untersucht, eine Person musste zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Mit Chemikalienschutzauszügen gingen mehrere Trupps zur weiteren Erkundung vor. „Außerdem haben wir den Zug 17/4 nachalarmieren lassen, damit wir weitere Atemschutzgeräteträger zur Verfügung hatten“, betonte der Gemeindebrandmeister. Insgesamt waren über 40 Feuerwehrleute im Einsatz. Der erkundende Trupp war mit einem Mobiltelefon ausgerüstet und filmte damit das metallene Gefäß von allen Seiten.
Behälter eingeschleppt
„Nachdem wir das das Video ausgewertet haben, konnten wir feststellen, dass es sich um Polytanol handelt“, so Mosel weiter. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der gegen Nagetiere im Erdreich eingesetzt wird und mit Wasser reagiert. Er muss bereits einige Stationen vor dem Testgelände mit dem aufgenommenen Müll in den Müllwagen gelangt sein.
Der Stoff wurde in einem speziellen Behältnis gefüllt und der Müllfirma zur Entsorgung übergeben. Gegen 18 Uhr rückten die Einsatzkräfte wieder ein. „Ich möchte hier ausdrücklich die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren, den weiteren Hilfsorganisationen und Fachberatern sowie dem Team des Prüfgeländes hervorheben“, betonte Frank Mosel abschließend.
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