B 188: Immer wieder schwere Unfälle am Abzweig nach Westerbeck - Kann ein Kreisel helfen?

Die Polizei bewertet die Kreuzung als Unfallhäufungsstelle. Mögliche Maßnahmen werden in der Unfallkommission im November diskutiert.

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Die Polizei bewertet die Kreuzung als Unfallhäufungsstelle.
Die Polizei bewertet die Kreuzung als Unfallhäufungsstelle. | Foto: B.I.G.-Sassenburg

Dannenbüttel. Am vergangenen Donnerstag kam es zu einem Verkehrsunfall mit einem schwer verletzten Mottoradfahrer im Kreuzungsbereich der B 188 mit der L 289 nach Westerbeck (regionalHeute.de berichtete). In den vergangenen Jahren krachte es hier häufiger. Die Bürger-Interessen Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) nimmt dies zum Anlass, eine alte Idee wieder aufzugreifen. Sie fordert, an dieser Stelle einen Kreisverkehr einzurichten.


"Wir haben den Unfall zum Anlass genommen, um dem Sachstand zur Errichtung eines Kreisverkehrs zu checken. Unsere Fraktion unterstützt dieses Vorhaben seit Jahren und beteiligt sich auch an den Planungen für eine Tankstelle, die erst durch einen Kreisverkehr ermöglicht wird", erklärt B.I.G.-Fraktionsvorsitzender Andreas Kautzsch in einer Pressemitteilung.

Vier Schwerverletzte in drei Jahren


Die Polizei bestätigt auf Nachfrage, dass es sich bei der Kreuzung um eine sogenannte Unfallhäufungsstelle handele. In diesem Jahr habe es an der Kreuzung zuvor insgesamt vier Unfälle, davon drei Unfälle ohne Verletzte auf der L 289 (Auffahrunfall, Fahrunfall und Abbiegeunfall) und einen Auffahrunfall mit einer leicht verletzten Person auf der B 188 (Linksabbiegespur zur L 289) gegeben, berichtet Winfried Enderle, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr bei der Polizeiinspektion Gifhorn. Hinzu komme nun erstmalig in diesem Jahr der Einbiegen-Kreuzen-Unfall mit dem schwer verletzten Motorradfahrer. Mit diesem Unfall sei der Einmündungsbereich auf der Dreijahreskarte 2018 bis 2020, Unfälle mit Verletzten, als Unfallhäufungsstelle einzustufen. 2018 habe es einen Abbiegeunfall mit einer schwer verletzten und einer leicht verletzten Person gegeben. 2019 seien bei einem Einbiegen-Kreuzen-Unfall zwei Personen schwer verletzt worden. Im gleichen Jahr sei ein Radfahrer, der die L 289 auf dem Radweg querte, bei einem Unfall leicht verletzt worden.

Über mögliche Maßnahmen wird im Rahmen der im November 2020 tagende Unfallkommission beraten, an der neben der Polizei auch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beteiligt ist. Die Polizei will im Vorfeld keine Bewertung über die Option Kreisverkehr abgeben. "Über Maßnahmen an der neu entstandenen Unfallhäufungsstelle wird erst in der Unfallkommission befunden, nachdem eine Analyse der Unfälle stattgefunden hat", betont Winfried Enderle gegenüber regionalHeute.de.

"Knotenpunkt an der Leistungsgrenze"


Wie die B.I.G. in ihrer Presseerklärung erklärt, ist die Idee eines Kreisverkehrs nicht neu. Eine Verkehrszählung im Jahr 2018 habe ergeben, dass der Knotenpunkt an seine Leistungsgrenze stoße. Insbesondere für Linksabbieger von der L 289 auf die B 188 sei ein Abbiegen, besonders im Berufsverkehr, schwierig. "Aufgrund der Auslastung sollte bereits ein Kreisverkehr eingerichtet werden. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel tut sich allerdings schwer, konkret in die Planungen einzusteigen. Die zusätzliche Ausweisung als Unfallschwerpunkt sollte zu einer Beschleunigung führen", erklärt Andreas Kautzsch.

Die Landesbehörde bestätigt auf Anfrage, dass man im Kontakt mit der Gemeinde Sassenburg sei. "Im Rahmen der Gespräche wurde eine Verkehrsuntersuchung seitens der Gemeinde vorgestellt, nach der die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes in der Spitzenstunde an seine Grenzen stößt. Im Rahmen der vorgenannten Untersuchung wurden verschiedene Varianten, unter anderem auch die Einrichtung eines Kreisverkehrs aufgezeigt und diskutiert, bislang noch ohne Festlegung der weiteren Vorgehensweise", berichtet Carina Eberwein von der Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Sie bestätigt auch, dass die Ergebnisse der Unfallkommission in die weiteren Abstimmungen der Behörde einfließen werden.


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