Grußendorf. Der Ortsrat habe kürzlich mit allen Stimmen der drei anwesenden Mitglieder von CDU und SPD eine Grundsatzentscheidung für die Pläne eines Investors zur Bebauung im Ortskern getroffen. 15 Bürger haben die Sitzung als Zuhörer verfolgt und die Möglichkeit genutzt, Fragen zu stellen. Darüber berichtet die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (B.I.G.) Sassenburg.
So sehe der Beschluss eine Bebauung mit fünf eingeschossigen Doppelhäusern und zwei zweigeschossigen großen Mehrfamilienhäusern, eine Seniorenwohnanlage (auch zweigeschossige Bauweise) sowie eine Kindertagesstätte vor. Die Erschließung soll nur über eine Privatstraße erfolgen, die nicht öffentlich zugänglich sei. Im süd-westlichen Plangebiet sollen Parkplätze, vermutlich nur für Mitarbeiter der Kindertagesstätte, entstehen.
Hat der Ortsrat seine Chance vertan?
Mit dem Grundsatzbeschluss, ausschließlich den Planungen des Investors zu folgen, habe der Ortsrat eine große Chance vertan, die Bebauung selbst zu gestalten beziehungsweise Vorgaben zu machen. Selbstverständlich soll in Grußendorf eine Weiterentwicklung erfolgen und Investoren sollen eine Rendite erwirtschaften können. Wirtschaftliche Interessen der Investoren dürften aber nicht zum Verlust des dörflichen Ortsbildes führen beziehungsweise die Verkehrssituation verschlechtern. Verkehrsflächen wie Parkplätze, Straßen und Wege seien für Investoren tote Fläche. Anwesende Anwohner haben bereits jetzt von Problemen mit den Bring- und Abholverkehr im Umfeld von Schule und Kindertagesstätte berichtet.
Der Investor halte sich bedeckt
Trotz der Entscheidung des Ortsrates bleiben nach wie vor viele wichtige Eckpunkte offen, ohne die eigentlich keine verantwortungsvolle Entscheidung getroffen werden könnte. Der Investor halte sich beispielsweise damit bedeckt, wie viele Wohneinheiten und Parkplätze entstehen sollen und ob Miet- oder Eigentumswohnungen geplant sind. Stattdessen lenke der Investor gerne den Fokus auf die Wärme- und Energieversorgung.
Für die Seniorenwohnanlage zeichne sich wohl eine Kooperation mit dem DRK ab. Dessen Geschäftsführer habe in der Sitzung zumindest schon einmal kräftig die Werbetrommel gerührt.
Entscheidung im Verwaltungsausschuss
Die weiteren Beratungen zum neuen Baugebiet in Grußendorf finden am 10. Februar im Bau- und Umweltausschuss (öffentliche Sitzung) und im Verwaltungsausschuss am 20. Februar (nichtöffentliche Sitzung) statt.
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