Helios Klinikum Gifhorn bietet Reanimationskurs an


Symbolfoto: Anke Donner
Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Gifhorn. Am „World Restart a heart day“ möchte das Helios Klinikum Gifhorn Interessierte am Dienstag, 16. Oktober, ab 17 Uhr schulen und ihnen Wiederbelebungsmaßnahmen beibringen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Helios Klinikums Gifhorn hervor.


Der nächste Schlag kommt einfach nicht mehr: Bis zu 200.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr am sogenannten Plötzlichen Herztod, wenn das Herz auf einmal aufhört zu schlagen. Der oder die Betroffene wird innerhalb von Sekunden bewusstlos, weil die lebenswichtigen Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. „Wir laden herzlich ein, an dem Lebensretterkurs teilzunehmen“, sagt Dr. med. Stefan Sudmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Zentrums für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin am Helios Klinikum Gifhorn.

"Unbedingt den Notruf wählen"


Das Wichtigste vorweg: „Auch wer in Reanimation geschult ist, sollte unbedingt den Notruf wählen“, betont Dr. Sudmann. Das spiegelt sich auch in dem einfachen Merksatz Prüfen – Rufen – Drücken wider. Dr. Sudmann erklärt: „Ersthelfer prüfen, ob der oder die Betroffene bewusstlos ist oder noch atmet. Dann rufen sie die 112 an und schildern, was passiert ist. Sofort danach muss mit dem Drücken begonnen werden.“ Der Ersthelfer oder die Ersthelferin drückt dazu etwa in der Mitte des Brustkorbs kräftig auf den Oberkörper der betroffenen Person. Optimal passiert das 100 Mal in der Minute.

Der Helfer oder die Helferin drückt durchgängig, bis ärztliche Hilfe eintrifft. Die zusätzliche Beatmung kann vornehmen, wer es sich zutraut. Es reicht allerdings aus, wenn diese vom Notarzt oder von der Notärztin vorgenommen wird. Gibt es einen Defibrillator, sollte dieser eingesetzt werden. Die heutigen Geräte zeigen genau an, wie der Einsatz ablaufen muss.

Jede Minute, die bis zum Beginn der Reanimationsmaßnahmen verstreicht, verringert die Überlebenschancen um zehn Prozent. Deshalb ist Ersthilfe nicht als zusätzliche Maßnahme zu sehen, sondern als entscheidend über Leben und Tod. Dr. Sudmann betont, dass Ersthelfer wenig verkehrt machen können: „Oft herrscht Angst, dass man als Laie alles nur noch schlimmer macht. Das ist nur der Fall, wenn gar nichts gemacht wird.“

Zahlen, Daten, Fakten:


Zwischen 50- bis 100 Mal pro Minute schlägt ein menschliches Herz. Das sind im Durchschnitt mehr als 100.000 Schläge pro Tag, rund 3 Milliarden Schläge im Leben.

Bis zu 200.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland am plötzlichen Herztod (PHT). Eine Reanimation nach einem PHT ist in 30 Prozent der Fälle erfolgreich. Von diesen Überlebenden können 10 bis 20 Prozent ohne Folgen aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Ein Zusammenhang mit vorherigen Herzerkrankungen ist wahrscheinlich – bei 50 Prozent der Herzstillstände hatten die Betroffenen vorher einen Herzinfarkt, 15 Prozent davon innerhalb der letzten 48 Stunden. Atemnot, Schmerzen in der Herzgegend und ein Beklemmungsgefühl treten Stunden oder sogar Tage vorher auf. Ärzte drängen immer wieder darauf, diese Warnhinweise ernst zu nehmen.

Merksätze:


Prüfen, Rufen, Drücken

  • Prüfen, ob der oder die Betroffene ansprechbar ist und noch atmet

  • Rufen der Notfallnummer 112

  • Drücken auf den Brustkorb, bis ärztliche Hilfe eintrifft


100% Reanimation

  • 100-mal pro Minute drücken, bis ärztliche Hilfe eintrifft


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