Hochwasser in Gifhorn: Kräfte seit Tagen im Einsatz

Auch im Landkreis Gifhorn ist die Hochwasserlage angespannt.

Lagebesprechung WEB, Gemeinde und Feuerwehr hinter dem Gerätehaus Weyhausen.
Lagebesprechung WEB, Gemeinde und Feuerwehr hinter dem Gerätehaus Weyhausen. | Foto: Feuerwehr

Gifhorn. Auch im Landkreis Gifhorn ist die Hochwasserlage angespannt. Wie die Feuerwehren berichten, kam es über die Weihnachtstage zu mehreren Einsätzen.


Die Hochwasserlage an Aller und Oker in der Samtgemeinde Meinersen ist weiterhin angespannt, teilt die Feuerwehr am Dienstagmittag mit. Die Verwaltung der Samtgemeinde und die Feuerwehr haben einen Krisenstarb eingerichtet, der seine Arbeit aufgenommen hat. Rund um die Uhr wird die Lage beobachtet und je nach Entwicklung weitere Maßnahmen getroffen.

Die 244 Rühen-Grafhorst ist weiterhin gesperrt, die Fahrbahn steht teilweise weiterhin etwa 5 Zentimeter unter Wasser.


Tiere in Sicherheit bringen


Es wird nochmal darauf hingewiesen, dass es nicht möglich ist, ganze Flächen wie Weiden entlang der Flüsse zu schützen. Insbesondere Tierhalter sind aufgefordert, ihre Tiere in Sicherheit zu bringen. Wenn Gefahr für Leib und Leben sowie Sachwerte besteht, ist die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 zu alarmieren. Die Bürger werden gebeten, nicht in und an die überschwemmten Bereiche zu fahren!

Kräfte in Weyhausen im Einsatz


Seit Weihnachten gab es rund zehn Alarmierungen in Weyhausen, von denen nach Sichtung durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr mangels der benötigten Wassertiefe von drei bis Zentimetern für den Pumpeneinsatz nur vier Keller mit Hilfe der Feuerwehren ausgepumpt werden konnten. Am zweiten Weihnachtstag konzentrierte sich die Arbeit der Ortswehren Weyhausen, Osloß und Bokensdorf insbesondere auf das Abpumpen einer Tiefgarage nebst anliegendem Keller im Amselweg. Das Grundwasser drückte immer wieder durch die Fugen der abschüssigen Garageneinfahrt nach oben. Die Feuerwehr setzte Pumpen und Flachsauger ein, eine 50 Zentimeter hohe Sandsack Barriere vor der Kellereinfahrt wurde aufgebaut. Zusätzlich wurde im Oberdorf eine größere Menge Wasser aus dem Regenrückhaltebecken oberhalb des örtlichen Edeka Marktes abgepumpt, um Überlaufen zu verhindern. Zur Abarbeitung der Einsatzlage hatte Einsatzleiter Georg-Uwe Vernunft aus Tappenbeck sich im Gerätehaus Weyhausen eine örtliche Einsatzleitung eingerichtet und beriet sich dort mit Vertretern der Wolfsburger Entsorgungsbetriebe, sowie Samtgemeindebürgermeister Dennis Ehrhoff und Weyhausens Bürgermeisterin Gaby Klose über die aktuelle Lage.

Flutmarke von 1981 überschritten


Letztere berichtete, dass die historische Flutmarke von 1981 an der örtlichen Allerbrücke bereits überschritten wurde, die WEB ergänzte, das weiterhin mit einem auf sehr hohem Niveau stabil bleibenden Wasserpegel der Aller zwischen Weyhausen und der nächstgelegenen Messstelle Grafhorst zu rechnen sei.

Schmutzwasser läuft nicht mehr ab


Für das alte Dorf von Weyhausen, welches etwas tiefer als der Rest des Ortes liegt, sei die Lage bereits seit Tagen angespannt bis katastrophal, da das Schmutzwasser nicht abläuft. Folge: Die Menschen können nicht duschen oder die Waschmaschine einschalten, Toiletten müssen mit minimalem Wassereinsatz betrieben werden. Die Gemeinde verteilte zur aktuellen Situation im betroffenen Bereich entsprechende Informationen. Einsatzleiter Vernunft konnte gegen 11 Uhr die insgesamt 35 eingesetzten Kräfte wieder in den zweiten Weihnachtstag verabschieden.

Die Feuerwehr beobachtet die Lage weiterhin, da viele Weyhausener Haushalte derzeit ihre Keller nur mit Hilfe von Tauchpumpen trocken halten können. Samtgemeindebürgermeister Ehrhoff dankte den Einsatzkräften und lobte in dem Zusammenhang die mittlerweile erprobte gute Zusammenarbeit zwischen WEB, Feuerwehr, Gemeinde und Samtgemeinde im Umgang mit diesen Unwetterlagen


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