Nach Unterbrechung im November: Restarbeiten an der Aller beginnen


Die Bauarbeiten an der Aller werden wieder aufgenommen. Symbolbild: Robert Braumann
Die Bauarbeiten an der Aller werden wieder aufgenommen. Symbolbild: Robert Braumann | Foto: Archiv

Gifhorn. Am heutigen Montag beginnen im Auftrag des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) die Restarbeiten am Renaturierungsprojekt bei Müden an der Aller. Aufgrund der Witterung musste das Projekt im November 2017 unterbrochen werden. Im Oktober sollen auentypische Strukturen durch Baumaßnahmen wieder hergestellt sein.


Wegen der starken Regenfälle im vergangenen Sommer und Herbst habe sich der Baufortschritt des Vorhabens immer wieder verzögert und musste schließlich im November 2017 unterbrochen werden, da die Niederschläge seinerzeit den Grundwasserstand auf Geländeniveau angehoben hätten, sodass Bodentransporte und Baggerarbeiten unmöglich geworden wären, erinnert Silke Seemann an die Vorgeschichte. Wenn alles gut liefe, könnten die Maßnahme in etwa vier Wochen abgeschlossen sein, ergänzte die Expertin vom NLWKN in Braunschweig.

Typische Strukturen sollen wiederkehren


Ziel des Vorhabens sei es, auf ungefähr 20 Hektar landeseigenen Flächen entlang der Aller nahe Müden im Landkreis Gifhorn auentypische Strukturen wiederherzustellen. Dazu wurden schon Teile der rechtsseitigen Verwallung an einem 1,5 Kilometer langen Flussabschnitt der Aller bis zum nördlichen Talgraben zurückverlegt. So erhalte die Aller mehr Raum, der im Hochwasserfall als Retentionsfläche diene, in dem das Wasser sich ausbreiten könne, ohne Schaden anzurichten, betonte Seemanns Kollege Norbert Horny. Dabei bleibt die Funktion des Talgrabens als Vorfluter für die oberhalb gelegenen land- und forstwirtschaftlichen Flächen erhalten.


Schon im letzten Jahr wurden bereits große Teile des neuen Nebenarms der Aller angelegt. Weiterhin wurde großflächig an der Aller die Oberbodenschicht abgetragen, um diese Flächen der natürlichen Sukzession zu überlassen. So solle sich je nach Feuchtigkeitsverhältnissen auwaldartige Gehölzbestände entwickeln. Zwischen dem Talgraben und dem neuen Nebenarm der Aller sollen Teilbereiche mit den Auentümpeln durch eine Beweidung mit Rindern offengehalten und grünlandartig genutzt werden. Von den an der Verwallung entlang des Talrandgrabens geplanten Erhöhungen („Fluchthügel") soll eine Erhöhung zusätzlich für die Anlage eines Aussichtspunktes zur Naturbeobachtung (sanfter Tourismus) genutzt werden. Es würden ideale Lebensbedingungen für Fischotter, Biber, Teichfledermaus, Kammmolch, Grüne Keiljungfer und viele Kleinfischarten geschaffen werden, so Horny.

Abschluss für Oktober geplant


Für die Restarbeiten sind laut Landesbetrieb keine Bodentransporte mehr erforderlich. Sofern die Witterung es zulässt, rechnen die Projektverantwortlichen im Oktober mit dem Projektabschluss.


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