Gifhorn. Beim letzten Ausschuss für Schule und Sport diskutierten die Mandatsträger über die Ausweitung der Schulbezirkes des Sybilla-Merian-Gymnasiums in Meinersen auf die Gemeinden Rötgesbüttel, Adenbüttel und Didderse. In einem Pressegespräch erläuterte der Landkreis nun die Hintergründe, die zu dieser Maßnahme führten.
Der Ursprung des interfraktionellen Antrages der CDU, SPD, ULG und FDP, den Schulbezirk des Sibylla-Merian-Gymnasiums in Meinersen zu erweitern, liegt in der Information der Stadt Braunschweig, dass sie zukünftig nicht mehr die Beschulung der Schüler aus dem nördlichen Papenteich im Lessinggymnasium garantieren könnten. Die erste Information darüber sei bereits im Frühjahr eingegangen.
Fakt sei es, dass es in Braunschweig zu einem Ansturm auf die Gymnasien kommen würde und deshalb mit Hochdruck neue Schulkapazitäten geschaffen werden müssten, betont Erster Kreisrat Dr. Thomas Walter die Dringlichkeit in dem Bereich. Diese Situation sei unter anderem auch durch die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren - dem sogenannten G9 - verursacht worden.
Das könnte sich ändern
Aktuell haben die Eltern ihre Kinder aus der Samtgemeinde Papenteich die Wahl zwischen dem Lessing-Gymnasium in Braunschweig, dem Otto-Hahn-Gymnasium in Gifhorn und dem privaten Philipp-Melanchthon Gymnasium in Meine. Ab dem Schuljahr 2019/2020 werde nach den Plänen das Lessing-Gymnasium für Schüler aus den nördlichen Papenteichgemeinden Rötgesbüttel, Didderse und Adenbüttel nicht mehr zur Verfügung stehen. Statt dessen wäre für diese Schüler das Sybilla-Merian-Gymnasium in Meinersen die dritte Option. Die übrigen Papenteicher Schüler könnten auch weiterhin das Lessing-Gymnasium wählen. Für die Schülerbeförderung hätten bereits Gespräche mit der Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn (VLG) stattgefunden. Sofern bereits zum Schuljahr 2018/2019 Kinder aus dem nördlichen Papenteich keinen Platz mehr auf dem Lessing-Gymnasium erhalten sollten, sollen kurzfristige Maßnahmen zur Sicherung der Beschulung umgesetzt werden.
Das Gymnasium in Meinersen ist für vier Züge - also für vier parallele Klassen - ausgelegt, wird aktuell jedoch nur dreizügig geführt. Aufgrund der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung sei auch nicht davon auszugehen, dass mit dem jetzigen Schulbezirk zukünftig die Vierzügigkeit erreicht werden würde. Die Ausweitung könnte sich jedoch positiv auf ein umfassenderes Angebot in der Oberschule auswirken, so Karsten Kreutzberg, Fachbereichsleiter Schule des Landkreises.
Perspektivisch Planen
Sobald diese Planungen umgesetzt werden, besteht - bis auf einzelne Härtefälle - für die Schüler aus den entsprechenden Gemeinden nicht mehr die Möglichkeit auf das Lessing-Gymnasium zu gehen, unabhängig davon, ob Plätze vorhanden wären oder nicht. Nur so könne eine Planungssicherheit erreicht werden, betonte Walter auf Nachfrage von regionalHeute.de .
Bei der vergangenen Ausschutzsitzung sei die Situation der Kinder aus Rötgesbüttel besonders kritisch betrachtet worden. In diesem Zusammenhang wies Kreutzberg darauf hin, das aktuell jährlich gerade mal ein Schüler im Lessing-Gymnasium eingeschult werde. Im jetzigen Schuljahr seien 15 nach Meine gegangen und einer zum Otto-Hahn-Gymnasium. Da davon ausgegangen werden kann, dass sich nach Umstrukturierung mehr Schüler in Meine bewerben könnte und dementsprechend eventuell nicht alle Rötgesbüttler, die sich dort anmelden würden auch einen Platz bekämen, wurden die Rötgesbüttler bei der Umstrukturierung mit beachtet, um eine Alternative anzubieten.
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