Gifhorn. Jugendnetzkarte, Sozialticket oder doch ein Ausbau des Liniennetzes? Über diese Möglichkeiten diskutierten die Mitglieder des Kreistages am vergangenen Mittwoch. Und nun wurde die Entscheidung doch zurück an den Regionalverband geschoben, denn lediglich eine Resolution, dass der Verband eine Jugendnetzwerkkarte einführen solle, fand eine Mehrheit.
Nun soll die Regionalversammlung ein Gutachten über etwaige Kosten, Nutzen sowie Umsetzungsmöglichkeiten einer solchen Fahrkarte in Auftrag geben. Dabei solle die geplante Jugendnetzkarte es Schülern, Auszubildenden sowie Absolventen eines Freiwilligendienstes ermöglichen, die Angebote des ÖPNV im gesamten Regionalverband uneingeschränkt zu nutzen und darüber hinaus maximal 25 Euro kosten.
Die Fraktionen der Grünen und der AfD wollten sogar noch einen Schritt weiter gehen und beantragten jeweils die Einführung eines Schülertickets (regionalHeute.de berichtete). Schließlich sei Gifhorn ein Flächenkreis, argumentierte Klaus Rauterbach von den Grünen bei der Einbringung ihres Antrages. Und die Kosten, die die Verwaltung mit sechs bis zwölf Millionen Euro angegeben hatte, hält Rauterbach für zu hoch. Bei der Kalkulation gehe die Verwaltung davon aus, dass jeder ein Ticket kaufe und das werde nicht so sein.
Verantwortliche Politik sei was anderes
So könne ein Politiker nicht rechnen, erwiderte Herbert Pieper von der CDU auf den Einwand von Rauterbach. Bei verantwortlicher Politik müssten die Kosten immer so kalkuliert werden, dass von einem Erfolg des politischen Ansatzes ausgegangen wird.
Doch wofür solle im Nordkreis überhaupt ein Ticket gekauft werden? In vielen Orten gebe es außer dem Schulbusverkehr nämlich keinen öffentlichen Nahverkehr. Und was bringe es, preiswert zu fahren, wenn es quasi keinen ÖPNV gibt, fragt Pieper.
Sozialticket: Planung ja, Einführung eventuell später
Auch die Einführung eines Sozialtickets, die ebenfalls von der Fraktion der Grünen beantragt wurde, fand keine Mehrheit. Das Argument von Frank-Markus Warnecke (Grüne), dass allen Menschen die Teilhabe ermöglicht werden müsste, teilte Rolf Schliephacke von der CDU nach eigenen Angaben. Doch er könne trotzdem nicht zustimmen. Statt dessen solle geprüft werden, welche Möglichkeit es gebe.
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