39 neue TeenScouts nehmen ihre Arbeit an vier Schulen auf


Insgesamt wurden ausgebildet: Fünf Schülerinnen der Adolf-Grimme-Gesamtschule Oker, neun Jungen und sechs Mädchen von der Oberschule Seesen, sechs Mädchen und zwei Jungen der Vicco-von-Bülow Oberschule Vienenburg, fünf Mädchen und sechs Jungen der Oberschule Bad Harzburg/Schule an der Deilich. Foto: Polizei Goslar
Insgesamt wurden ausgebildet: Fünf Schülerinnen der Adolf-Grimme-Gesamtschule Oker, neun Jungen und sechs Mädchen von der Oberschule Seesen, sechs Mädchen und zwei Jungen der Vicco-von-Bülow Oberschule Vienenburg, fünf Mädchen und sechs Jungen der Oberschule Bad Harzburg/Schule an der Deilich. Foto: Polizei Goslar | Foto: Polizei Goslar

Landkreis. Drei Tage Ausbildung machen aus Jugendlichen von unterschiedlichen Schulen TeenScouts. Diese 39 neuen TeenScouts sind Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 17, die künftig in ihren Schulen für Mitschüler da sind. Sie möchten anderen ihre Schule zeigen, Abläufe erklären und Fragen beantworten. Das berichtet das Präventionsteam der Polizeiinspektion Goslar.


Aber das Projekt "come together" bietet noch mehr: Die Schülerinnen und Schüler bieten beispielsweise Aktionen zum Spielen und Lernen an. „Neuen und anderen“ Schülern erleichtert dies den Anschluss zu Einzelnen oder zu Gruppen. Der Schul- und Lebensalltag aller Schülerinnen und Schüler der Schule soll schöner werden. Neue, Geflüchtete, Kinder mit und ohne Beeinträchtigung sollen sich nicht allein fühlen.

Bei der Ausbildung von "come together" handelt es sich um ein Konzept, das sich bewährt hat. In der ersten Kennenlernrunde sind die Schüler der vier Schulen noch zurückhaltend. Sie wissen noch nicht so recht, was sie die drei Tage erwartet und sie kennen den größten Teil der anderen Jugendlichen noch nicht. Nach den ersten Kennenlernspielen schmilzt das Eis. Aber auch die Arbeit bringt die „Fremden“ zusammen. In den Gruppenarbeiten werden die Jugendlichen der vier Schulen bunt gemischt, dadurch lernen sie sich schnell kennen. Und wie durch Zauber ist die erste Aufgabe schon erfüllt und die Ergebnisse werden stolz der großen Gruppe vorgestellt. So reihen sich Aufgaben zu den Themen Konfliktfähigkeit, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl aneinander. In Rollenspielen werden Situationen gespielt, die zeigen, wie man anderen helfen kann.

Wann reicht die Hilfedurch Gleichaltrige nicht mehr aus?


Durch Informationen von der Polizei wird klar, wo Hilfe durch Gleichaltrige endet und wo man sich Hilfe von Erwachsenen in der Schule oder gar der Polizei holen sollte. Auch der Ablauf eines Strafverfahrens wird den TeenScouts erläutert. In einer Übung probieren die Jugendlichen aus, wie es sich anfühlt nicht richtig hören oder sehen zu können. Das Erlebte leitet sie an, mit anderen einfühlsamer umzugehen. Die Jugendlichen werden ermutigt im Rahmen von Inklusion gemeinsam verschieden zu sein.

Ein Einblick in andere Kulturen und Gedanken zu Krieg, Flucht, wenig organisierten Schulen, Hunger und vom Krieg beschädigter Häuser haben den TeenScouts gezeigt, dass sie eher auf der Sonnenseite des Lebens gelandet sind. Dazu passt ganz besonders die persönliche Motivation vieler, die gern anderen helfen möchten. Für den letzten Tag wurden Medienvertreter eingeladen. Sie hatten die Möglichkeit ein Rollenspiel mitzuerleben und Fragen an die frisch gebackenen TeenScouts zu richten.

Shira aus Seesen gab an, dass sie TeenScout werden wollte, weil sie andere Menschen mag. Sie möchte sie und ihre Geschichten kennenlernen und sie dadurch verstehen können. Simona aus Seesen hat von ihren eigenen Erfahrungen berichtet, als sie mit zehn Jahren nach Deutschland kam. Das erste Jahr sei für sie schwer gewesen. Sie möchte anderen helfen, damit ein Neustart leichter ist. Olivia aus Bad Harzburg mag es gern, wenn Menschen glücklich sind. Sie möchte durch ihre Tätigkeit als TeenScout anderen helfen auch glücklich zu werden. Jason aus Vienenburg würde es schön finden, wenn alle andere so behandeln, wie sie selber behandelt werden möchten.

Die Urkunden wurden am Mittwoch überreicht


Für die diesjährige Ausbildung haben sich Jugendliche von vier am Projekt teilnehmenden Schulen von Montag bis Mittwoch in dem Forum der Adolf-Grimme-Gesamtschule in Oker getroffen. Zehn Lehrer, Schulsozialarbeiter, Mitarbeiterinnen des Jugendschutzes des Landkreises Goslar und der Polizei leiteten die abwechslungsreiche Ausbildung. Vertreterinnen der Schulleitungen haben am Mittwoch im Rahmen eines Pressegespräches die Urkunden an die stolzen TeenScouts überreicht.


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