Diese Unterschriften sollen jetzt Karstadt retten

Auch in Goslar liegen die Unterschriftenlisten aus. Damit sollen die Mitarbeiter in ihrem Existenzkampf unterstützt werden.

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verdi unterstützt die Mitarbeiter mit einer Unterschriftenaktion.
verdi unterstützt die Mitarbeiter mit einer Unterschriftenaktion. | Foto: Anke Donner

Goslar. Die Mitarbeiter der Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) seien aktuell erneut einer dramatischen Situation ausgesetzt. Die geplanten Schließungen bedrohen etliche Existenzen. So hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft verdi nun zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen, um die Beschäftigten des Warenhaus-Unternehmens zu unterstützten, die um ihre Arbeitsplätze fürchten.



Die gesammelten Unterschriften sollen später durch die verdi übergeben werden, um die "große Unterstützung für die Menschen bei Galeria aus der Gesellschaft zu zeigen", teilt verdi mit.

Galeria Karstadt Kaufhof sei das traditionsreichste Warenhaus-Unternehmen in Deutschland. Weil das Management aber seiner Verantwortung seit Jahren nicht gerecht werden würde, kein Zukunftskonzept entwickelt habe und die Vorschläge und Ideen der Beschäftigten für ein funktionierendes Warenhaus ignoriert habe, sei das Unternehmen erneut in eine bedrohliche Lage geraten. Es wäre zu kurz gesprungen, die Situation bei Galeria Karstadt Kaufhof auf übergreifende Rahmenbedingungen des Einzelhandels zurückzuführen, so verdi: "Sie hat tiefergehende Ursachen: Fehlende Investitionen und Innovationen. Jede Schließung einer Filiale wäre eine Kapitulation des Managements, deren Folgen einmal mehr die Beschäftigten bei Galeria ausbaden sollen." Die Beschäftigten hätten schon in den vergangenen Jahren Einkommensverluste akzeptiert, um „ihr Unternehmen“ zu retten. Dafür erwarteten sie zurecht Investitionen des Eigentümers.

Innenstädte sterben aus


verdi warnt vor der Schließung: "Verschwinden die Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof weiter aus den Innenstädten, verlieren diese einen wichtigen Anker und Magneten. Das Sterben des Warenhauses kann das Sterben weiterer kleiner und mittlerer Unternehmen nach sich ziehen, die Innenstädte verlieren an Reiz und veröden. Deshalb verteidigen wir mit den Filialen und den Arbeitsplätzen der Beschäftigten auch ein Stück Kultur und Lebensraum in den Zentren unserer Städte."

verdi will um jeden Arbeitsplatz und um die Standorte kämpfen. Ein digital stationäres Warenhaus brauche genügend Personal für Beratung, Dienstleistung und Service: "Unsere Kollegen sind bereit für die Zukunft! Es fehlt aber an den Beiträgen des Managements!"

Die Unterschriften stehen für die Unterstützung der Mitarbeiter.
Die Unterschriften stehen für die Unterstützung der Mitarbeiter. Foto: privat


Gescheiterte Verhandlung mit Investor


Zuletzt hatte der Online-Händler buero.de Interesse bekundet und war mit GKK in Verhandlungen gegangen. Anhaltende Gerüchte über immer mehr Schließungen haben den Deal aber letztlich platzen lassen:


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