Bad Harzburg. Die Eckertalsperre der Harzwasserwerke feiert in diesem Jahr ihr 75- jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass haben am Donnerstag der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies und der Technische Geschäftsführer der Harzwasserwerke Dr. Christoph Donner ein Schild aufgestellt, was Besucher über das richtige Verhalten im Wasserschutzgebiet informiert.
„Der Harz als Mittgebirge ist eine der niederschlagsreichsten Regionen in Niedersachsen“, sagte Umweltminister Lies. „Die sechs großen, von den Harzwasserwerken betriebenen Talsperren dienen nicht nur der Trinkwasserversorgung, sondern tragen als Multifunktionsspeicher auch erheblich zur Reduzierung von Hochwassern bei.“ Eine anspruchsvolle Aufgabe, die im Zeiten des Klimawandels schwerer geworden sei, erklärte Dr. Donner. „Durch den Klimawandel werden die Talsperren im Harz für Niedersachsen als Speicher von Wasser immer wichtiger“, sagte Dr. Donner. „Das Wasser der Talsperren, das wir zur Trinkwassergewinnung nutzen, muss darum gut geschützt werden. Dazu kann jeder etwas beitragen.“
Die Eckertalsperre liegt unterhalb des Brockens im Nationalpark Harz und wurde 1943 nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Gebaut worden war die Talsperre noch während des Zweiten Weltkrieges aus zwei Gründen: Erstens sollte sie den Raum Goslar, Braunschweig und Wolfsburg als Standort des Volkswagenwerks mit weichem Trinkwasser versorgen. Und zweitens sollte sie das Harzvorland bei Starkregen vor Hochwasser schützen. „Der Klimawandel macht in Niedersachsen an manchen Orten das Wasser knapp und führt gleichzeitig dazu, dass wir mit mehr Hochwassern rechnen müssen“, sagt Dr. Donner. „Die Eckertalsperre ist dieses Jahr zwar 75 Jahre alt geworden. Durch die Multifunktion der Talsperre ist sie aber kein Relikt aus vergangener Zeit, sondern auch heute noch ein wichtiges Element der Daseinsvorsorge.“
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Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Deutschen Wiedervereinigung waren Stausee und Staumauer der Eckertalsperre geteilt: Die eine Seite gehörte zum Westen und die andere zu Sachsen-Anhalt und damit zum Osten Deutschlands. Auf der Staumauer der Eckertalsperre verlief die deutsch-deutsche Grenze und Mauer.
Gerade viele Wanderer, die sich im Harz erholen und die Natur genießen wollen, wählen heute abgeschieden gelegene Ausflugsziele wie die Eckertalsperre. „Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass sie sich im Trinkwasserschutzgebiet befinden“, sagte Dr. Donner. „Darum hoffen wir, mit diesen Schildern mehr Aufmerksamkeit zu schaffen, wie man sich an der Talsperre richtig verhält.“ Natürlich werde das Wasser im Wasserwerk noch zu Trinkwasser aufgearbeitet. „Aber Trinkwasserschutz beginnt an der Quelle und jeder kann etwas beitragen“, erklärte Dr. Donner. „Außerdem bereiten wir das Trinkwasser so naturnah wie möglichst auf.“ Schwimmen in der Talsperre, Hunde freilaufen lassen und das Betreten des Uferbereiches – all das kann Rückstände von Deo, Fäkalkeime oder andere Verunreinigungen in die Talsperre bringen.
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