Geister der Vergangenheit: Hitler-Poster lauert unter Fassade

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Plakate wie diese wurden von der NSDAP und ihren Unterstützern zur Reichstagswahl 1928 aufgehängt. Sollte es sich um ein Original handeln, so hängt es seit über 92 Jahren an diesem Ort. Foto: Steve Niewisch
Plakate wie diese wurden von der NSDAP und ihren Unterstützern zur Reichstagswahl 1928 aufgehängt. Sollte es sich um ein Original handeln, so hängt es seit über 92 Jahren an diesem Ort. Foto: Steve Niewisch

Goslar. An einem Abrisshaus in Hahndorf machte der Hahndorfer Steve Niewisch am gestrigen Sonntag eine erstaunliche Entdeckung. Das leerstehende Haus war in der Vergangenheit bereits für Übungen der Feuerwehr genutzt worden, nun soll es abgerissen werden. Verwittert, aber gut erkennbar prangte nach dem Abnehmen der Fassadenverkleidung ein NSDAP-Plakat zur Reichstagswahl am 20. Mai 1928.


"Arbeit, Freiheit und Brot - wählt Liste 8: Nationalsozialisten", fordert das Relikt auf.Zur Reichstagswahlerzielte die NSDAP in der Kreisstadt Goslar ein Wahlergebnis von9,6 Prozent, so das Portalspurensuche-harzregion.de, welches sich auf zeitgenössische Veröffentlichungen der Goslarschen Zeitung beruft.

92 Jahre muss es demnach unentdeckt unter der Fassadenverkleidung geschlummert haben. "Als hätte es gelauert", so der Anwohner Steve Niewisch, der das Plakat ablichtete und seinen Fund auf Facebook veröffentlichte. Er ergänzt: "Und irgendwie passt es in unsere Zeit, dass es sich plötzlich aus seinem Versteck wieder an die Öffentlichkeit traut."Interessant sei, dass die restliche Fassade völlig frei ist. "Warum man ein einzelnes Plakat direkt auf die Mauer geklebt hat, ist mir ein Rätsel."

Dieser "Geist der Vergangenheit" wird mit dem Haus im neuen Jahr verschwinden. Unbekannt ist, wie viele derartige Relikte noch unter überstrichenen Wänden und verkleideten Fassaden darauf warten, wieder ans Tageslicht zu kommen.


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