Goslar. Über der heutigen Sitzung des Kreistags schwebte eines der größten Zukunftsprojekte des Landkreises. Das Raumprogramm des Schulzentrum Goldene Aue wurde zwar beschlossen, darf aber nur als kleiner Schritt gewertet werden. Denn längst ist nicht geklärt, ob die Schule nur saniert wird und einen Anbau erhält oder ob es tatsächlich zu einem kompletten Neubau kommen soll.
Das einstimmig beschlossene Raumprogramm regelt unter anderem, welche Schulen das Zentrum zukünftig nutzen werden. Dies werden wie bisher das Christian-von-Dohm-Gymnasium und die Realschule Goldene Aue in ihrer bisherigen Form sein, was Rüdiger Wohltmann bedauerte. Dieser hätte sich eine Integrierte Gesamtschule wie in Oker gewünscht. Außerdem werden die Kreismusikschule Goslar e.V. und die Kreisvolkshochschule Goslar nicht in das Zentrum einziehen, wird es keine Aula als multifunktionale Aufführungsstätte geben, die mit Ergänzungsantrag der Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vorgeschlagene Standortalternative auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände ist ebenso vom Tisch.
Zwei Möglichkeiten - Ein Unterschied von zwölf Millionen
Somit sind zumindest die Nutzer bekannt und einige lang kursierende Ideen zu Grabe getragen. Viel spannender gestaltet sich allerdings die Entscheidungsfindung, ob es zu einer Sanierung mit Anbau für 33,5 Millionen oder zu einem kompletten Neubau für 45,1 Millionen kommen wird. Der Plan sieht zwar vor, dass zunächst ein Gutachten erstellt werden soll, um die sinnvollste Lösung zu offenbaren, doch zeigte die CDU bereits eine klare Tendenz: Sie streben einen Neubau an, da "günstiger nicht immer wirtschaftlicher ist," so Bernd Rotzek, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Auch sei diskutabel, ob man Schülern und Lehrern Unterricht auf einer Baustelle zumuten könne, auf der man Umweltgiften wie Asbeststaub ausgesetzt sein könnte.
Gar nicht glücklich über diesen Gefahrenhinweis zeigten sich Detlef Vollheyde, Bürgerliste, und der Landtagsabgeordnete Dr. Alexander Saipa, SPD, und sprachen von unangebrachter Panikmache. Man wolle zunächst in aller Ruhe das Gutachten abwarten und dann die beste Lösung wählen, sich zuvor jedoch keiner Möglichkeit verschließen. Der Unterschied von zwölf Millionen Euro sei schon ein "Batzen Geld".
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