Integrationsexperte und Buchautor Fadi Saad liest vor 500 Schülern

An der BBS 1 in Goslar ging es um Integration, Prävention, Opferschutz und Zivilcourage.

Die Lehrkräfte mit Fadi Saad und Günter Koschig.
Die Lehrkräfte mit Fadi Saad und Günter Koschig. | Foto: WEISSER RING; Koschig

Goslar. Auf Einladung von Schulleiterin Anke Thun, der Lehrkräfte Eileen Hepner und Carola Sösemann sowie der Schülervertretung der BBS 1 Am Stadtgarten in Goslar, war der Buchautor Fadi Saad zu Gast in der Schule. Im Rahmen einer Projektwoche fanden fünf Lesungen des Migrations,- und Integrationsexperten aus Berlin, ermöglicht vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" durch das Jugendforum der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Goslar, statt. Dies berichtet der Weisse Ring.


500 Schüler aus unterschiedlichen Schulen hätten in dieser interaktiven Lesung den spannenden Werdegang des inzwischen 40-jährigen Polizisten aus der Bundeshauptstadt mit seinen lebensnahen Botschaften verfolgen. Saad habe zunächst deutlich gemacht, wie wichtig das Wissen über andere Länder, Religionen und Kulturen sei, um andere Menschen zu verstehen, Vorurteile abzubauen und letztendlich Gewalt zu vermeiden. Seine Familie habe seinerzeit aus einem der 26 Arabischen Länder, dem Libanon, kriegsbedingt nach Deutschland fliehen müssen. Die 10-köpfige Familie habe in Berlin Fuß fassen können. Fadi Saad schildert nicht nur in seinem Buch „Der Große Bruder von Neukölln“, wie er eine Mutprobe in der Jugendgang bestehen muss, mit dem Gesetzt in Konflikt kommt und nach mehreren Schulwechseln eine Ausbildung zum Bürokaufmann schafft. Sein erfolgreiches Wirken als Sozialarbeiter und Quartiermanager in Berlin sollte aber nur eine Zwischenstation sein. Trotz großer Hindernisse sei es ihm schließlich gelungen seinen Traumberuf als Polizist zu realisieren.

Ex-Polizist Günter Koschig, seit über 30 Jahren Außenstellenleiter des Weißen Ringes in Goslar, habe die Lesungen mit Informationen zum Thema Opferschutz, Mobbing und Zivilcourage des Weißen Ringes ergänzt. Gemeinsam mit Saad warb er, sich bei Gewalttaten nicht zu verstecken und Gesicht zu zeigen, ohne sich dabei selbst zu gefährden. Beeindruckt wären die Schüler ebenfalls vom Lehrfilm 110 der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) gewesen, der skizziert, welche Informationen die Polizei brauche, um schnell und effektiv helfen zu können. Mit seinem GZK-Statement „Verstecke dich nicht, zeige Gesicht!" habe Saad den Hinweis verbunden, dass man, wie auch in seinem ersten Buch geschildert, vom Helfer zum Täter werden könne, wenn man es mit der Zivilcourage übertreibe.


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