Matthias Lüttgau übergibt das Revier Hohegeiß an Florian Maack

Nun wird also ein junger Förster über die Dicken Tannen wachen. Nach 34 Jahren als Revierleiter übergibt Matthias Lüttgau den Staffelstab an seinen Nachfolger.

Förster Matthias Lüttgau nimmt Maß an einer Uralt-Fichte im Wolfsbachtal bei Hohegeiß.  Will man den Stamm umfassen, braucht man drei ausgewachsene Menschen.
Förster Matthias Lüttgau nimmt Maß an einer Uralt-Fichte im Wolfsbachtal bei Hohegeiß. Will man den Stamm umfassen, braucht man drei ausgewachsene Menschen. | Foto: Jochen Hotop/harz-beat.de

Hohegeiß. Nach 34 Jahren als Revierleiter hat Matthias Lüttgau sein Revier in jüngere Hände gelegt. Forstamtsleiter Stefan Fenner hat den 63- jährigen Lüttgau vergangenen Monat auf einer Dienstbesprechung in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger heißt Florian Maack, der seit 2018 als Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten im Forstamt Lauterberg tätig ist. Förster Maack ist 39 Jahre alt und verantwortet ein abwechslungsreiches Revier, das sich südlich von Braunlage bis nördlich von Zorge entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze erstreckt. Dies berichten die Niedersächsischen Landesforsten.


Vom Ruhesitz aus blickt Lüttgau ins Tal der Dicken Tannen


Förster Matthias Lüttgau hatte eine Generation lang die Wälder, Wiesen und Bachtäler mit seltenen Pflanzen und Tiere rund um Hohegeiß gepflegt. Besondere Fürsorge hatten die Dicken Tannen nötig. Lüttgau sorgte für die wohl ältesten Bäume im Harz und war ein kurzes Stück auf ihrem langen Lebensweg ihr Begleiter. Die Harzer Urfichten sind weit über das Bergdorf hinaus bekannt und werden seit Jahrhunderten nur als Dicke Tannen bezeichnet. Von den ehemals 119 Riesen, die schon 1893 im Wolfsbachtal standen, gab es 1978 noch knapp die Hälfte. Viele von den Baumveteranen hatte Förster Lüttgau in seiner 34 jährigen Dienstzeit absterben sehen. „Wer rund 400 Jahre lang an Ort und Stelle lebt und gleichaltrige Buchen, Bergahorne, Eschen oder Ulmen überragt, hat zahlreiche Orkane überstanden“, erinnert sich Lüttgau besonders an die jüngsten Stürme seit Kyrill 2007. Nun hofft er, dass sich sein Nachfolger an den wenigen verbliebenen Exemplaren noch lange freuen kann.
Neben Stürmen wie Friederike im Januar 2018 waren es meistens Borkenkäfer, die das Leben der alten Veteranen beendeten. Besonders die zwei jüngsten Dürrejahre hätten eine Borkenkäfer-Massenvermehrung ausgelöst, gegen die auch die Harzer Urfichten im Wolfsbachtal nichts ausrichten konnten, so Lüttgau. Drei Menschen seien nötig, wolle man eine der mächtigsten Fichten umfassen. Fünf Meter Umfang und über fünfzig Meter Höhe seien Rekordmaße unter den Dicken Tannen, weiß Lüttgau.


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