Neue Ausrüstung in Videoclips vorgestellt: Feuerwehr für neue Aufgaben gerüstet

Fahrzeuge für den Hochwassereinsatz sowie die Waldbrandbekämpfung stehen ab sofort zur Verfügung. Aktuell produzierte Videoclips präsentieren die Einsatzmöglichkeiten.

Stadt- und Gemeindebrandmeister aus dem Landkreis Goslar.
Stadt- und Gemeindebrandmeister aus dem Landkreis Goslar. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Die Hochwasserkatastrophe, die im Sommer 2017 weite Teile des Landkreises Goslars überflutete und dabei verheerende Schäden anrichtete, ist einer der Belege dafür, dass sich das Einsatzspektrum der Feuerwehren nicht zuletzt unter dem Einfluss des Klimawandels seit Jahren vergrößert. Auf Ebene des Landkreises Goslar haben sich die Feuerwehren im Zusammenspiel mit der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt und darüber beraten, wie die Einsatzkräfte noch effektiver für die Bewältigung von Hochwasserlagen und weiteren Szenarien gerüstet werden können. Der Kreistag traf schließlich im Winter 2017 den einstimmigen Beschluss, mehr als 400.000 Euro für die Anschaffung geeigneter Fahrzeuge bereitzustellen. Zudem wurden zwei mobile Lautsprecheranlagen zur Warnung der Bevölkerung beschafft. Im März dieses Jahres sollte schließlich der neu gebildete Hochwasserschutzzug sowie weitere neue Technik offiziell im Rahmen einer großen Feierstunde in Dienst gestellt werden. Der Ausbruch der Corona-Pandemie durchkreuzte diese Planungen allerdings, die Veranstaltung musste abgesagt werden. Landkreis und Kreisfeuerwehr haben sich daher dazu entschieden, die neue Ausrüstung mittels kleiner Videoclips vorzustellen und somit die Einsatzmöglichkeiten einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Dies teilt der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung mit.


Mit dem Foto- und Multimediajournalisten Stefan Sobotta wären in den vergangenen Wochen verschiedene Videoclips produziert worden, die eindrucksvoll demonstrieren, welche Möglichkeiten die Neuanschaffungen im Einsatzbetrieb bieten und welchen Mehrwert dies für die Schlagkraft und Flexibilität der Feuerwehren biete.

Neben der Vorstellung des neuen Teleskopladers, der Sandsackfüllmaschine, des Wechselladerfahrzeuges sowie des Abrollbehälters Wasser, dem vor allem bei Vegetationsbränden große Bedeutung zukommen dürfte, hätten die Verantwortlichen und Mitglieder der Kreisfeuerwehr auch neue Drohnentechnik präsentiert, die bei der Personensuche oder der Beurteilung von Großschadenslagen eingesetzt werde. Gegenwärtig werde ein sogenanntes „AllTerrainVehicle (ATV)“ angeschafft, das bei Waldbränden als Erkundungs- und Erstangriffsfahrzeug auch schwieriges Gelände erreichen könne.

Landrat Thomas Brych weiß um die Herausforderungen der ehrenamtlichen Brandschützer und blickt mit gewisser Sorge in die Zukunft. „In den vergangenen Jahren haben unsere Feuerwehren nicht nur unterschiedliche Hochwasserlagen bewältigen müssen, sondern auch die Einsatzdichte nach schweren Stürmen oder die zunehmende Vegetations- und Waldbrandgefahr hat spürbar zugenommen. Ich gehe davon aus, dass sich das in den kommenden Jahren angesichts der sich stetig verschärfenden Wetterlagen noch zuspitzen wird. Deshalb müssen wir auch schon jetzt konsequent an die Einsatzlagen von Morgen denken“, sagt der Chef der Goslarer Kreisverwaltung. Auch Goslars Kreisbrandmeister Uwe Fricke werde nicht müde, auf die gestiegenen Anforderungen der Feuerwehren hinzuweisen: „Retten, Löschen, Bergen, Schützen sind zwar weiterhin unsere klassischen Aufgaben, aber viele andere Dinge werden zunehmend wichtiger und darauf müssen wir uns vorbereiten und entsprechend aufstellen.“

Mit Blick auf den Einsatz in Hochwasserlagen wäre bereits unmittelbar nach der Katastrophe reagiert worden und mit der „Hochwasserschutzkooperation Innerste“ eine regionsübergreifende Maßnahme angeschoben, die vor allem die Hochwasserprävention zum Ziel habe. Landrat Thomas Brych hoffe zwar, dass der Landkreis von Großschadenslagen verschont bleibt, sei aber zuversichtlich, dass die Wehren im Einsatzfall nun noch besser als bisher reagieren können. „Die Neuanschaffungen haben wirklich eine Stange Geld gekostet, aber ich denke, dass es dazu keine Alternativen gibt. Wir müssen uns den neuen Gegebenheiten stellen und daher bin ich dankbar, dass bei der Aufstellung des Hochwasserschutzzuges alle an einem Strang gezogen haben.“


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