Rund drei Millionen für den Oberharz, Seesen und Osterode


Rund drei Millionen für den Oberharz, Seesen und Osterode. Symbolfoto:
Rund drei Millionen für den Oberharz, Seesen und Osterode. Symbolfoto: | Foto: Anke Donner



Harz. Drei Projekte aus Südniedersachsen werden im Rahmen des Programms „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ mit insgesamt 2,89 Millionen Euro gefördert. Das hat der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes am Donnerstag entschieden.

„Das ist ein großer Erfolg für die Region Südniedersachsen. Alle drei Projekte haben sich intensiv mit den Fragen des demografischen Wandels, der kulturellen Infrastruktur und der Kulturentwicklung befasst sowie die erforderlichen Transformationsprozesse für sich interpretiert und konzeptionell umgesetzt. Darüber hinaus zeigen die drei ausgewählten Projekte, wie vielfältig die Kulturlandschaft Südniedersachsens ist. Durch die großzügige Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes können zahlreiche modellhafte und innovative Prozesse in Bewegung gesetzt werden, von denen nicht nur Südniedersachsen profitieren wird“, sagte die Niedersächsische Kulturministerin, Gabriele Heinen-Kljajić. Im Harz streben vier kleine Bergbaumuseen eine Neustrukturierung unter dem Dach der Stiftung UNESCO Welterbe im Harz an. Um die lokalen Erinnerungsstätten zu modernen Vermittlungsorten zu entwickeln, werden Ideen, Mittel und Strukturen in drei Schritten gebündelt. Zunächst definieren die Standorte gemeinsam mit interessierten Bürgern, Schulen und Vereinen ihre jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkte neu, in der zweiten Phase werden Ressourcen und Mitarbeiter zusammengeführt, und im dritten Schritt wird das Design der Dauerausstellungen und Museen, wieder in Zusammenarbeit mit der interessierten Bevölkerung, erneuert und vereinheitlicht. Die Stiftung erhält dafür von der Kulturstiftung des Bundes 1,35 Millionen Euro. Die Stadt Osterode plant die Neuausrichtung und Umgestaltung der Stadtbibliothek zu einem interkulturellen Ort der Begegnung, Bildung und Kultur. Durch ein vielfältiges Medienangebot in mehreren Sprachen und die Öffnung des Hauses für Schreibwerkstätten, zweisprachige Lesungen und interkulturelle Theaterprojekte will die Bibliothek zum Knotenpunkt einer neuen Kultur in der Stadt und der Region werden. Hierfür stellt die Bundeskulturstiftung 1,045 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Jacobson-Haus in Seesen, das bisher die Stadtbibliothek sowie einige Vereine beherbergte, soll zu einem Veranstaltungshaus erweitert werden, in dem Theater, Konzerte und Ausstellungen stattfinden und ein bürgernahes Kulturbüro angesiedelt ist. Das Programm für diese Neuausrichtung entwickeln öffentliche und private Einrichtungen, Kulturvereine und freie Künstler gemeinsam. Die Kulturstiftung des Bundes bezuschusst dieses Vorhaben mit 495.000 Euro. Die Projekte in Osterode und Seesen sowie deren Bibliotheksleiterinnen stehen während des Transformationsprozesses in ständigem Austausch.

Der Landschaftsverband Südniedersachsen hatte in der ersten Jahreshälfte die Suche und Auswahl geeigneter Projekte organisiert und hierfür bereits eine Förderung der Kulturstiftung des Bundes erhalten. Dessen stellvertretender Vorsitzender, der Göttinger Landrat Bernhard Reuter, begrüßt die Förderentscheidungen: „Wir sind stolz darauf, dass wir in unserer Region innerhalb kurzer Zeit die Anregungen der Bundeskulturstiftung aufgreifen und Projektplanungen vorlegen konnten. Es hätte sogar noch weitere interessante Ideen gegeben. Südniedersachsen hat bewiesen, dass wir effiziente und reaktionsfähige Kooperationsstrukturen haben.“

Ziel des neuen Förderprogramms der Bundeskulturstiftung ist es, ein zeitgemäßes, auf die jeweilige Region zugeschnittenes Kulturangebot für die Zukunft zu sichern. Zunächst wurden vier strukturschwache Regionen in ganz Deutschland ausgewählt – das Oderbruch, Teile der Saarpfalz, die Schwäbische Alb und Südniedersachsen. In diesen Regionen sollen Konzepte für eine Transformation der bestehenden Kultureinrichtungen erstellt werden, die sich an folgenden Leitfragen orientieren: Was brauchen die Menschen, die hier leben? Was können wir unseren Bürgerinnen und Bürgern anbieten? Wie soll ein attraktives Kulturangebot für unsere Region in Zukunft aussehen? Wie können wir es zukunftsorientiert organisieren?


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