Schüler gestalten gegen Gewalt

von Martina Hesse


Eine Karton-Mauer gegen Gewalt. Foto: Martina Hesse
Eine Karton-Mauer gegen Gewalt. Foto: Martina Hesse | Foto: Martina Hesse)



Goslar. Zum Kinder- und Jugendschutztag am Mittwoch fanden einige Aktionen zum Thema Gewalt und Prävention im Kreishaus sowie vor und in der Sparkassenpassage am Jakobikirchhof statt.

Treffpunkt der Jugendlichen der beteiligten Oberschulen, Langelsheim, An der Deilich Bad Harzbug und Vicco-von-Bülow Vienenburg, war das Kreishaus. Dort waren bis Mittag Kinder aus den ansässigen Grundschulen zum "Kistenklettern" eingeladen.

Vom Kreihaus wurden einige der Kartons geräuschvoll pfeifend und von signalroten Ballons flankiert durch die Fußgängerzone zur Sparkasse getragen, wo sie zu einer Mauer aufgetürmt wurden. Der demonstrative Charakter des Marsches sowie die Signalwirkung der Mauer waren durchaus beabsichtigt.

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Beispiel einer Projektarbeit mit vielen Details. Foto:



Als Initialzündung zu dieser kreativen Auseinandersetzung wird das Musiktheaterstück "Du bist (un)schlagbar" der Theatergruppe Eukitea gesehen. Es wurde im letzten Herbst anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Goslarer Frauenhauses ebenfalls im Kreishaus aufgeführt und hat seine Zuschauer zutiefst berührt. Die Nachwirkung des Stückes veranlasste einige Lehrer und Sozialarbeiter, an ihren Schulen das Projekt "Gewalt ist nicht von Pappe" anzuregen. Damit soll der jungen Generation die Möglichkeit gegeben werden, ihre themenbezogenen Erfahrungen, Empfindungen, Ängste und Nöte in Form von gestalteten Kartons, die später zu Mauersteinen werden, auszudrücken.


Die so entstandene Wanderausstellung, an der sich im Frühjahr unter anderem auch das Goslarer Ratsgymnasium beteiligt hatte, zeigt auf bemerkenswerte Weise, wie wichtig, stets aktuell und leider sehr präsent diese Thematik ist. Lehrer und Schüler bestätigten aber, dass sie trotz aller Angebote immer noch tabuisiert wird.

Seitens der Schulleiter, hier Klaus Scheller und und Ulrike Eilers, wurde das Engagement aller Beteiligten, Initiatoren, Organisatoren und natürlich der Schüler außerordentlich begrüßt und gelobt. Diese aktiven und begeisterten jungen Leute strömten nach der Installation ihrer Kartonmauer in die Innenstadt Goslars, um Passanten direkt, konkret und kindlich unbefangen zum Thema zu befragen, Flyer zu verteilen und ihre persönlichen Kartons zu präsentieren - eine gute und wichtige Aktion, die Vorbildcharakter hat.

Als Anerkennung durften alle beteiligten Schüler heute ihrem "normalen" Schulalltag fern bleiben und wurden ins Kino eingeladen.


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