Schüler zeigen Gesicht gegen Mobbing und für Zivilcourage

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Im Rahmen der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) luden Günther Koschig,  Petra Krischker, Jill und Florian Wildmann, Anna Rau, Jürgen Köhn und Barbara Müller, Schulen aus dem Landkreis Goslar ein, sich mit dem Thema Mobbing auseinanderzusetzen.  Fotos: Anke Donner
Im Rahmen der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) luden Günther Koschig, Petra Krischker, Jill und Florian Wildmann, Anna Rau, Jürgen Köhn und Barbara Müller, Schulen aus dem Landkreis Goslar ein, sich mit dem Thema Mobbing auseinanderzusetzen. Fotos: Anke Donner



Goslar. Im Rahmen der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) luden die Initiatoren auch in diesem Jahr wieder Schulen aus dem Landkreis Goslar ein, die ein Zeichen gegen Mobbing und Gewalt sowie für mehr Zivilcourage setzen wollen. Rund 370 Schüler fanden sich am Dienstag im Cineplex Goslar ein und setzten sich mit dem Thema auseinander.

Die Kinobetreiber Jill und Florian Wildmann, Goslars Polizeichefin Petra Krischker, Anne Rau und Günter Koschig vom Weissen Ring und Barbara Müller von der Landesschulbehörde, schauten sich gemeinsam mit den Schülern den vielfach prämierten Dokumentarfilm "Harte Schule" an. Der Film erzählt auf unverblümte Weise die Geschichte von fünf amerikanischen Schülern, die täglich dem Mobbing und der Gewalt ihrer Mitschüler ausgesetzt sind. Und zum Schluss keinen anderen Ausweg sehen, als sich das Leben zu nehmen.

Nach dem Film konnten die Schüler mit Jill und Florian Wildmann, der Polizeidirektorin Petra Krischker, der Vertreterin der Landesschulbehörde Barbara Müller sowie der Präventionsexpertin Anna Rau über den Film und das Thema Mobbing diskutieren. Moderiert wurde die Diskussion von Günther Koschig, Initiator der Goslarer Zivilcouragekampagne.

Erst zögerlich, doch dann immer mutiger, erzählten einige der Schüler, wie sie selber zum Mobbing-Opfer geworden sind und welchen Weg sie gegangen sind, um Hilfe zu bekommen. Hier klang leise Kritik an Schulen und Polizei an, man würde Opfern nicht ausreichend zur Seite stehen. „Das zu ändern“, so klärte Barbara Müller, „ist unser Ziel. Wir wollen insbesondere Lehrer dahingehend schulen, sich auf solche Situationen einzulassen und rechtzeitig zu erkennen.“ Auch der Weisse Ring sei eine Anlaufstelle, an die sich Schüler im Falle von Mobbing-Attacken wenden können, erklärte Anna Rau.

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Die Schüler sprachen über den Film und eigene Erfahrungen mit Mobbing. Foto:



Der Film, so versicherten einige Schüler, sei schon hart gewesen. Auch weil sie an eigenen Situationen erinnert wurden. „Ich musste zwischendurch den Kinosaal verlassen. Nicht weil mich der Film nicht interessierte, sondern weil ich schockiert über das war, was dort passierte. Teilweise hat es mich sogar wütend gemacht, dass es die Gesellschaft zulässt, dass Schüler derart gequält werden“, sagt sie.

Und solche Aktionen, wie sie seit drei Jahren im Cineplex stattfinden, sollen einfach der Aufklärung und dazu, Mobbing-Opfern Mut zu machen, so die Diskutanten. „Es fängt bei jedem selber an. Ihr seid die Zukunft und Ihr müsst darauf achten, dass Mobbing und Gewalt keinen Platz in der Gesellschaft haben. Jeder muss seinen Beitrag leisten“, appellierte Jill Wildmann, die die Reaktion der Schüler nach dem Film als positives Zeichen deutete. „Die Reaktionen zeigen doch, dass das Thema angekommen ist“, sagt sie.


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