Sturmschäden und Käferbefall: Im Harz wird ein Mixwald angestrebt

Die Europaabgeordneten Lena Düpont und Sven Schulze informierten sich kürzlich über den Zustand des Waldes im Harz.

Lena Düpont und Sven Schulz waren zu Besuch im Harz. Sie wurden von Andreas Pusch geführt.
Lena Düpont und Sven Schulz waren zu Besuch im Harz. Sie wurden von Andreas Pusch geführt. | Foto: Büro Lena Düpont

Harz. Über den Zustand des Waldes im Harz und dessen Zukunftsperspektive informierten sich bei ihrem Besuch im Nationalpark Harz kürzlich die Europaabgeordneten Lena Düpont aus Niedersachsen und Sven Schulze aus Sachsen-Anhalt zusammen mit den Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer (Sachsen-Anhalt) und Dr. Roy Kühne (Niedersachsen). Um den durch Sturmschäden und Schädlingsbefall stark in Mitleidenschaft gezogenen Harzwald bei der Regeneration zu unterstützen, verfolgt der Nationalpark Harz eine eigene Strategie. „Rund 40 Prozent der Fläche gelten als Naturentwicklungszone, in der noch Waldentwicklungsmaßnahmen, wie die Neupflanzung von heimischen Buchen und Borkenkäferbekämpfung durchgeführt werden, um mehr Naturnähe in den Wald zu bringen“, erläuterte Andreas Pusch, Leiter der Nationalparkverwaltung. Die übrigen 60 Prozent gelten als Naturdynamikzone oder Kernzone und werden gänzlich der Natur überlassen. Ziel ist es, ab 2022 drei Viertel des Nationalparks als Naturdynamikzone einstufen zu können und die Kernzone auszuweiten. Allerdings ist diese Strategie nicht unumstritten. Dies berichtet das Büro von Lena Düpont.


Lena Düpont merkte an: „Der Anblick der abgestorbenen Fichten ist zuerst ein Schock, jedoch ist es auch toll zu sehen, wie zwischen den toten Bäumen wieder neues Leben entsteht.“ Diesen Eindruck bestätigte Andreas Pusch: „Viele Besucher des Harzes seien häufig noch irritiert beim Anblick der kahlen Flächen. Doch das Totholz ist eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Pilze und Kleinorganismen, die es zu düngendem Humus verarbeiten.“

Sven Schulze sagte: „Es freut mich, dass durch den angestrebten Mix an Baumarten im Harzwald künftig die Gefahr von Sturmschäden und Käferbefall minimiert wird. Doch mir und vielen Menschen in der Region macht der aktuelle Zustand des Waldes große Sorgen.“ Es dürfe nicht sein, dass durch Bilder von toten Bäumen und kahlen Bergkuppen der Harztourismus dauerhaft Schaden nimmt, ergänzte der Europaabgeordnete. „Ich bin der Ansicht, dass die aktuellen Maßnahmen nicht immer die besten Lösungen für den Harz, die Menschen hier vor Ort und die vielen Besucher sind“, sagte Schulze. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass der Harzwald auch eine Bedeutung für die Forstwirtschaft hat.

Auf die Bedeutung der europäischen Wälder hatte die CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament bereits Ende 2019 im Thesenpapier „Unsere Wälder brauchen Zukunft“ hingewiesen und konkrete Maßnahmen der Europäischen Kommission, der Mitgliedstaaten sowie regionaler Behörden gefordert.


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