Bad Harzburg. Am gestrigen Montag kam es auf der L 85 zwischen Ilsenburg und Stapelburg (Sachsen-Anhalt) zu einem Verkehrsunfall mit einem Luchs. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Tier um den letzten der vor zwei Wochen entlaufenden Luchse aus dem Luchsgehege an den Rabenklippen in Bad Harzburg. Dies berichtet Ole Anders, Projektkoordination Luchsprojekt Harz, gegenüber regionalHeute.de.
Demnach habe der Luchs am Morgen des 24. Februar die L 85 an einer Stelle überqueren wollen, an der die Straße durch ein Waldgebiet führt. Hierbei wurde er frontal von einem Auto erfasst und überfahren. Jedoch konnte sich "Paul" wieder aufrappeln und in den Wald flüchten. Wurde zunächst vermutet, der Luchs müsse mittels Suchhund gesucht werden, konnte das Tier schnell im Wald gesichtet werden. "Etwas helles" auf dem Waldboden konnte als Luchs identifiziert werden. Obwohl das Tier durch den Unfall verletzt war, rappelte es sich auf und setzte abermals zur Flucht an. Durch ein Narkosegewehr konnte es jedoch eingefangen werden. Paul wurde zu einem Tierarzt gebracht. Die Auswertung des Lesegerätes ergab: Es handelt sich tatsächlich um Paul. Bei dem Unfall zog sich der Kater fünf gebrochene Rippen sowie Prellungen und Schürfwunden zu, scheint jedoch nicht weiter ernsthaft verletzt zu sein. Die letzten Ergebnisse der Untersuchungen stehen noch aus.
Am frühen Montagabend konnte Paul wieder ein kleines Gehege in den Rabenklippen beziehen. Auch die anderen beiden Luchse befinden sich derzeit in kleineren Behilfsgehegen von etwa 80 bis 100 Quadratmetern. Durch den Sturmschaden konnten die großen Gehege noch nicht wieder einzugsbereit hergestellt werden. Während die beiden Luchsdamen Alice und Ellen Zugang zueinander haben, muss Paul in einem Einzelgehege seine Verletzungen auskurieren.
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