Goslar. Bereits seit gestern Abend kämpfen die Einsatzkräfte gegen den großflächigen Waldbrand oberhalb der Granetalsperre – regionalHeute.de berichtete. Nun informiert die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung über die neuesten Entwicklungen.
Wie berichtet, war die Feuerwehr Goslar gestern kurz nach 18 Uhr alarmiert worden. Mit über 200 Helfern wurden erste Löschmaßnahmen sowohl vom Boden als auch aus der Luft mit dem Löschflugzeug „Hexe 1“ des Landkreises Harz eingeleitet. Am heutigen Morgen waren zwei größere Brandstellen und mehrere kleinere Spotfeuer weiterhin aktiv. Teile des betroffenen Waldgebiets sind aufgrund umsturzgefährdeter Bäume nicht zugänglich. Zum Schutz der Einsatzkräfte ist ein Harvester (spezielle Holzernte-Maschine) im Einsatz, ein Steigbagger wurde vorsorglich angefordert. Außerdem ist zur Luftunterstützung aktuell ein Löschhubschrauber im Einsatz. Nach aktuellem Stand hat das Feuer zirka acht Hektar Waldfäche niedergebrannt.
Starker Wind erschwert Löscharbeiten
Mittlerweile entwickelt sich der Wind zunehmend zum bestimmenden Problemfaktor. Für den Nachmittag wird mit einer Winddrehung und deutlich zunehmender Stärke gerechnet – lokal sind sturmartige Böen nicht auszuschließen. Der Einsatz des Löschflugzeugs „Hexe 1“ ist allerdings von der Entwicklung der Windverhältnisse abhängig– nachdem ein Start am Montagmorgen nicht möglich war, konnte in den Vormittagsstunden ein Einsatz erfolgen, der aber kurzfristig über Mittag wieder eingestellt werden musste. Aufgrund dieser Unsicherheit wurde über das Niedersächsische Innenministerium ein weiterer Hubschrauber angefordert, der in den Mittagsstunden erwartet wurde. Zeitgleich werden außerdem die Löscharbeiten am Boden fortgeführt. Positiv wirkt sich die gestiegene Luftfeuchtigkeit aus, ebenso wie die im Vergleich zum Vortag gesunkenen Temperaturen.
Einsatz bisher unfallfrei
Der Einsatz verläuft bislang unfallfrei. Die medizinische Versorgung der mittlerweile über 300 Einsatzkräfte ist durch DRK und Bergwacht gewährleistet. Der Eigenschutz der eingesetzten Kräfte hat oberste Priorität, riskante Maßnahmen werden nur unter strengster Abwägung durchgeführt. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier formulierte das aktuelle Ziel klar: „Wir setzen alles daran, den Brand noch vor Einbruch der Dunkelheit unter Kontrolle zu bringen.“ Eine Gefahr für die angrenzenden Wohngebiete besteht derzeit nach Aussage Hellmeiers nicht: „Evakuierungen sind nicht erforderlich. Ein Hubschrauber ist nach dem Abwurf von den getankten 1000 Litern Wasser in zweieinhalb Minuten wieder am Einsatzort. Mit allen weiteren Maßnahmen sind wir gut aufgestellt und haben zwar noch nicht den Brand, aber die Lage im Griff.“
Appell der Stadt Goslar
Die Stadt Goslar appelliert zusammen mit den Einsatzkräften der Feuerwehr und der Polizei eindringlich an die Bevölkerung, das betroffene Gebiet oberhalb der Granetalsperre weiträumig zu meiden. Es besteht akute Gefahr durch den Abwurf des Löschwassers, durch Rauch und Hitze sowie durch den starken Wind. Auch herabstürzende Äste stellen eine Gefahr dar. Schaulustige und Wanderer werden dringend gebeten, sich nicht in den Gefahrenbereich zu begeben. Die Zufahrt zur Steinberg-Alm und den Steinberg-Spielplatz bleibt bis auf Weiteres nur den Einsatzkräften vorbehalten und ist deshalb freizuhalten.