Wissens-Institut bedroht: Grüne kritisieren Landesregierung


Die Grünen werfen der Landesregierung UNtätigkeit vor. Imke Byll sprich Klartext. Foto:  Die Grünen
Die Grünen werfen der Landesregierung UNtätigkeit vor. Imke Byll sprich Klartext. Foto: Die Grünen | Foto: Grüne

Goslar. Der Fortbestand des Instituts für Wissensanalyse und Wissenssynthese (IWW) in Goslar ist weiterhin bedroht, das wurde am Montag bei einem Vortrag des Institutsleiters Dr. Detlev Eck im Umweltausschuss des Landtags deutlich. Die Wissenschaftler des Instituts sammeln mit modernsten Digital-Verfahren Wissen zur Endlagerproblematik gesammelt, bislang insbesondere zum Standort Asse II. Die regionale Abgeordnete Imke Byl wirft der Landesregierung mangelndes Engagement vor:


„SPD und CDU betonen die Wichtigkeit des Instituts, außer einem Brief nach Berlin ist aber bislang nichts passiert. Das ist definitiv viel zu wenig – wir sammeln hier kein Poesiealbum, sondern brauchen schnelle Ergebnisse! Ansonsten ist das Institut nicht mehr zu retten. Die Mehrzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits entlassen worden und die Schließung steht kurz bevor. Dabei gibt es einen klaren, gemeinsamen Beschluss von SPD, CDU, Grüne und FDP im Landtag, die Arbeit des IWW weiter abzusichern.“

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin, betont die Bedeutung der Arbeit des Instituts: „In den Asse-Akten können wertvolle Hinweise für die Endlagersuche enthalten sein. Der nächste Schritt muss jetzt sein, auch Unterlagen zu weiteren Atom-Standorten wie Gorleben oder Schacht Konrad in einem gemeinsamen Archiv zu erfassen. Dabei muss das IWW als unabhängiges Institut erhalten bleiben.“ Staudte fordert weiter, den Zugang zu diesen Archiven für die Öffentlichkeit zu erhalten: „Perspektivisch müssen die gesammelten Daten für jedermensch online zugänglich sein. Ein Atommüll-Desaster wie in der Asse darf sich auf keinen Fall wiederholen, dafür ist eine möglichst vollständige und objektive Datenlage entscheidend.“

Dr. Eck und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom IWW haben in den vergangenen fünf Jahren Unterlagen im Umfang von 950.000 Seiten zum havarierten Atommüllendlager Asse gesichert, digitalisiert und archiviert. Es handelt sich dabei um Akten des parlamentarischen Untersuchungsausschuss Asse, u.a. um Genehmigungsunterlagen, wissenschaftliche Gutachten und Protokolle.


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