Gifhorn. Am frühen Donnerstagmorgen wurde die Feuerwehr Gifhorn mit dem Stichwort "Gebäudebrand" zu einem Einsatz im Gewerbegebiet Heidebrink alarmiert. Beim Eintreffen des Brandmeisters vom Dienst, Maik Sliwa, bestätigte sich die Lage: Eine Lagerhalle, genutzt als Werkstatt für Karosseriebau, stand in Vollbrand. Umgehend wurden zusätzliche Einsatzkräfte aus Wilsche und Neubokel nachalarmiert. Dies geht aus einem Einsatzbericht der Feuerwehr hervor.
"Wir haben sofort einen Innenangriff unter Atemschutz begonnen, mussten diesen jedoch aufgrund der starken Brandausbreitung und der damit einhergehenden Gefahr für die Einsatzkräfte abbrechen", erklärt Stadtbrandmeister Matthias Küllmer, der die Einsatzleitung übernahm.
Daraufhin wurde das Feuer von außen bekämpft: Über die Drehleiter und mit Bodentrupps gelang es der Feuerwehr, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Gegen 7:30 Uhr konnte gemeldet werden, dass die weitere Ausbreitung gestoppt sei. Besonders wichtig war, dass benachbarte Gebäude sowie ein angrenzender Bürotrakt der Halle vor den Flammen geschützt werden konnten.
Nachlöscharbeiten und Drohneneinsatz
Im Anschluss folgten ausgedehnte Nachlöscharbeiten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Da der Brand dichten Rauch verursachte, wurde die Bevölkerung gewarnt. Der Einsatz erfolgte durchgehend unter schwerem Atemschutz. Zur besseren Koordination der Löscharbeiten kam die Drohneneinheit der Kreisfeuerwehr zum Einsatz. Mit Hilfe der integrierten Wärmebildkamera konnten heiße Glutnester identifiziert und gezielt bekämpft werden.
Um versteckte Brandherde zu erreichen, mussten Teile des Daches mit Kettensägen geöffnet werden. Zudem wurde in Absprache mit der zuständigen Behörde Löschschaum eingesetzt. Ein sogenannter "Löschnagel", ähnlich einer Löschlanze, wurde in die Dachhaut geschlagen, um auch schwer zugängliche Glutnester zu ersticken.
Reibungslose Zusammenarbeit der Einsatzkräfte
Neben der Feuerwehr waren auch die untere Wasserbehörde sowie der Abwasser- und Straßenreinigungsbetrieb Stadt Gifhorn vor Ort, um erforderliche Umweltmaßnahmen zu koordinieren. Rund 90 Feuerwehrkräfte wurden durch den Regelrettungsdienst und die ehrenamtliche Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes medizinisch abgesichert.
Die Polizei war mit mehreren Kräften vor Ort, um die Einsatzstelle abzusichern und erste Ermittlungen zur Brandursache aufzunehmen. Wie die Behörde mitteilte, entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Mehrere Firmen nutzten die Halle als Werkstatt oder Lagerraum.
Besonders hob Einsatzleiter Küllmer die gute Zusammenarbeit mit der benachbarten Firma Continental hervor: "Die Werkfeuerwehr war als erste vor Ort und leistete wertvolle Unterstützung. Zudem stellte uns Continental eine Halle mit Sanitäranlagen für die Verpflegung der Einsatzkräfte zur Verfügung."
Einsatzende und Nachkontrolle
Im Laufe des Vormittags konnte die Feuerwehr die Löscharbeiten nach weiteren Drohnenkontrollen schrittweise zurückfähren. Der massive Wassereinsatz hatte eine lange, hunderte Meter umfassende Schlauchleitung erfordert, die nach und nach zurückgebaut wurde. Verbrauchtes Schlauch- und Atemschutzmaterial wurde vor Ort durch den Bereitschaftsdienst der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Gifhorn ersetzt, sodass die Fahrzeuge umgehend wieder einsatzbereit waren.
Gegen Mittag waren die letzten Glutnester gelöscht, der Feuerwehreinsatz wurde offiziell beendet. Eine erneute Brandkontrolle durch die Ortsfeuerwehr Gifhorn fand um 16 Uhr statt. Die Einsatzstelle bleibt für weitere Ermittlungen zur Brandursache beschlagnahmt.