Hackerangriff und Erpressung: Was wurde aus dem DRK-Krimi?

Ende November hatte sich die Situation mit der Veröffentlichung von gestohlenen Daten zugespitzt. Doch seitdem war nichts mehr zu hören von dem Fall. Wir fragten nach.

von


Symbolbild
Symbolbild | Foto: pixabay

Wolfenbüttel. Im Oktober/November 2024 war der Kreisverband Wolfenbüttel des DRK Opfer eines Hackerangriffs und eines Erpressungsversuchs. Da das DRK nicht auf die Forderungen eingegangen ist, wurden auch interne Daten veröffentlicht. Es fanden Hausdurchsuchungen in Wolfenbüttel und Braunschweig statt, es gab auch eine verdächtige Person. Seit Ende November hatte man aber nichts mehr über den Fall gehört. regionalHeute.de fragte nach.



Im Herbst war es Unbekannten gelungen, sensible Daten von Klienten des Roten Kreuzes abzugreifen. In einem Erpresserschreiben wurde neben Geld auch die Entlassung zweier oberster DRK-Führungskräfte gefordert. Dies und das Vorgehen ließen auf Täter innerhalb des DRK schließen. Da man nicht auf die Forderung einging, wurden Ende November tatsächlich bundesweit E-Mails mit einer Auswahl der gestohlenen Daten an verschiedene Empfänger verschickt. Doch danach wurde nichts mehr öffentlich.

Verdächtige entlastet


Mittlerweile liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft Göttingen. Dort teilt man uns den aktuellen Stand der Ermittlungen mit. "Es ist richtig, dass es eine verdächtige, interne DRK-Person gab, jedoch konnte der Tatverdacht gegen diese nicht erhärtet werden. Im Gegenteil, diese Person wurde im Zuge der Ermittlungen entlastet", berichtet Dr. Mohamed Bou Sleiman, Erster Staatsanwalt und Pressesprecher für Angelegenheiten der Wirtschafts-, Umwelt- und Internetkriminalität.

Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keinen namentlich bekannten Verdächtigen. Die Ermittlungen dauerten weiterhin an. "Details, insbesondere zur Frage, welche Ermittlungsmaßnahmen derzeit genau umgesetzt werden oder geplant sind, können jedoch aus ermittlungstaktischen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt nicht genannt werden", so der Staatsanwalt.

Keine weiteren Vorkommnisse


Und was sagt das DRK selbst? "Aktuell konzentrieren wir uns wieder voll auf das Tagesgeschäft, da es zu keinen Vorkommnissen mehr gekommen ist in den letzten Wochen. Wir sind froh, dass wir damit aktuell uneingeschränkt unsere Arbeit zum Wohle der Menschen durchführen können", schreibt Aline Gauder, Vorständin des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel.

Alles Weitere liege in der Zuständigkeit der Ermittlungsbehörden mit deren Zusammenarbeit man sehr zufrieden sei. Daher sei man auch zuversichtlich, dass es zu einem Ermittlungserfolg komme. "Mit der zunächst freigestellten Mitarbeiterin stehen wir in gutem Austausch und sind froh, dass sich der Verdacht nicht erhärtet hat", so Gauder.

Themen zu diesem Artikel


DRK Wolfenbüttel DRK