Hochwasserpartnerschaft Fuhse-Aue-Erse arbeitet an Gesamtkonzept

In den letzten Monaten habe man gute Fortschritte gemacht.

Der Steuerkreis begleitet die Arbeit der Partnerschaft eng, Sprecherin Maren Wegener und der stellvertretende Sprecher Helfried H. Pohndorf vor der Karte der betroffenen Flussgebiete.

Der Steuerkreis begleitet die Arbeit der Partnerschaft eng, Sprecherin Maren Wegener und der stellvertretende Sprecher Helfried H. Pohndorf vor der Karte der betroffenen Flussgebiete.
 | Foto: Wasserverband Peine

Peine. In den heißen Sommermonaten haben sich die Fachkräfte des Wasserverbandes Peine nicht nur mit Auswirkungen der Trockenheit beschäftigt, sondern auch intensiv mit Hochwasserschutzfragen an Fuhse, Aue und Erse. „Wir haben in den letzten Monaten trotz Corona-Einschränkungen weiter gute Fortschritte in unserem Projekt gemacht“, berichtet Maren Wegener. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Lengede ist Sprecherin der Hochwasser-Partnerschaft Fuhse-Aue-Erse, in der sich 15 Partner gemeinsam für integrierte Hochwasserschutz-Konzepte engagieren. Das berichtet der Wasserverband Peine in einer Pressemitteilung.


Wegener hatte maßgeblich für das Zustandekommen dieses Projekts interkommunaler Zusammenarbeit geworben. „Im Herbst werden wir in einer Steuerkreis-Sitzung die vorgeschlagenen Maßnahmen diskutieren und damit unser gemeinsames Konzept auf die Zielgerade bringen.“

Wenn auch in Zeiten von Corona-Auflagen die Abstimmung mit Behörden, den diversen Interessengruppen oder Ingenieur-Büros nicht so direkt wie ursprünglich geplant in regional aufgestellten Arbeitskreissitzungen erfolgen konnte, wurde in den letzten Monaten weiter intensiv zu einzelnen Fragestellungen gearbeitet. Die dort entwickelten Ideen wurden per Telefon und Mail abgestimmt.

„Wir danken allen am Projekt beteiligten Interessengruppen für ihre wertvollen Hinweise. Diese intensive Kommunikation, die die verschiedenen Interessen früh bündelt und mit den besonderen regionalen Kenntnissen rund um die jeweiligen Gewässer kombiniert, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sie ermöglicht es, unser integriertes Konzept möglichst umfassend binnen der kurzen Zeit aufzustellen, die uns aufgrund der Förderung des Landes Niedersachsen zur Verfügung steht“, betont Hans-Hermann Baas, Verbandsvorsteher des Wasserverbands Peine, der sich für grenzübergreifende, integrierte Hochwasserschutz-Konzepte in Südostniedersachsen seit Jahren einsetzt. Das Land Niedersachsen fördert die zweijährige Konzept-Phase der Hochwasser-Partnerschaft Fuhse-Aue-Erse mit 160.000 Euro aus dem Bau- und Finanzierungsprogramm.



70 Maßnahmen werden jetzt priorisiert – Steuerkreis berät im Herbst



In den letzten Wochen wurden weitere wichtige Detailarbeiten ausgeführt, um einen priorisierten Maßnahmenkatalog aufstellen zu können. „Wir haben hydraulische Berechnungen vorgenommen und die Wirksamkeitsabschätzungen für einzelne Maßnahmen weiter vorangetrieben“, erläutert Ingenieur Markus Link vom Wasserverband Peine. Jede der Maßnahmen erhält einen eigenen Steckbrief mit kurzer Beschreibung und Bewertung der zu erreichenden Effekte. „Ziel ist es, jede Maßnahme mit einer Prioritäten-Kennzahl zu versehen, um ein transparent-übersichtliches Bewertungsschema für die spätere Umsetzung des Katalogs bereitzustellen.“ Die schon im Harzvorland erfolgreiche Kombination aus technischen und naturräumlichen Lösungen gemeinsam mit Vorsorge-Ideen werde auch in diesem integrativen Konzept an Fuhse, Aue und Erse verfolgt, so Link.

Gemeinsam für integrierten Hochwasserschutz aktiv: 15 kommunale Partner der Hochwasser-Partnerschaft Fuhse-Aue-Erse, in der Mitte vorn Maren Wegener und rechts daneben Hans-Hermann Baas.
Gemeinsam für integrierten Hochwasserschutz aktiv: 15 kommunale Partner der Hochwasser-Partnerschaft Fuhse-Aue-Erse, in der Mitte vorn Maren Wegener und rechts daneben Hans-Hermann Baas. Foto: Wasserverband Peine


„Wir haben jetzt bereits knapp 70 Maßnahmen in den drei Flussgebieten identifiziert, im Frühjahr waren es noch rund 50. Einige weitere Ideen sind zudem derzeit in der Prüfung. So werden es über 70 Maßnahmen an den drei Flussgebieten Fuhse, Aue und Erse sein, über die wir in diesem Herbst beraten werden“, blicken Wegener und Baas voraus. Dann soll die nächste Steuerkreis-Sitzung erfolgen. Sie wird die Weichen für den Konzept-Abschluss zum Jahresende stellen. Dieses Konzept wird dann die Grundlage für die weitere Umsetzung von Maßnahmen in den Kommunen sein. „Maßgeblich für eine zügige Umsetzung sind die Flächenverfügbarkeit und der Finanzierbarkeit. Das haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt“, ergänzen Wegener und Baas. Hier sei man auf die Fortführung der Hochwasserschutz-Förderung des Landes Niedersachsen im Binnenland angewiesen. „Für die Umsetzungsphase sind wir dann gut gerüstet. Die Maßnahmen-Steckbriefe, die jetzt erarbeitet werden, bilden die Grundlage, um Fördermittel zum Bau beantragen zu können.“

Diese Partner sind dabei:


Die 15 Partner der 2019 gegründeten Hochwasser-Partnerschaft sind: Stadt Celle, Gemeinde Edemissen, Samtgemeinde Flotwedel, Gemeinde Ilsede, Gemeinde Lengede, Stadt Peine, Regionalverband Großraum Braunschweig, Stadt Salzgitter, Gemeinde Schellerten, Gemeinde Söhlde, Gemeinde Uetze, Gemeinde Vechelde, Samtgemeinde Wathlingen, Gemeinde Wendeburg und der Wasserverband Peine. Die Hochwasser-Partnerschaft Fuhse-Aue-Erse mit ihrem grenzüberschreitenden, integrativen Ansatz wird vom Land Niedersachsen mit 160.000 Euro aus dem Bau- und Finanzierungsprogramm gefördert. Die Laufzeit des Projekts beträgt zwei Jahre.


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