IHK: Über 2.700 Lernende ins neue Ausbildungsjahr gestartet


Die Situation für Bewerberinnen und Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt sei hervorragend. Symbolfoto: Archiv
Die Situation für Bewerberinnen und Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt sei hervorragend. Symbolfoto: Archiv | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt sei für Bewerberinnen und Bewerber hervorragend. 2.798 neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse habe die IHK Braunschweig zum 30. September registriert. Das seien 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr, berichtet die Industrie- und Handelskammer Braunschweig in einer Presseinformation.


„Angesichts der Demografie und des Trends zum Studium stimmt diese Zahl besonders zuversichtlich“, freute sich Jan Hauberg, Leiter der Abteilung für Berufsausbildung und Berufliche Weiterbildung in der IHK Braunschweig.

Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen sei ungebrochen hoch, auch wenn laut DIHK-Ausbildungsumfrage gut ein Drittel im vergangenen Jahr die freien Ausbildungsplätze nicht besetzen konnten. Aber auch hier sei ein Wandel spürbar. Das Bewerbungsmarketing der Betriebe habe sich im Laufe der vergangenen fünf Jahre stark geändert. Die Betriebe würden immer häufiger auf „Goodies“ für Azubis setzen und würden zum Beispiel überdurchschnittliche Ausbildungsvergütungen zahlen, zusätzliche Urlaubstage gewähren, sich an Kosten für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder an Mietzahlungen beteiligen.

Suchradius ausgeweitet


Neben den finanziellen und materiellen Anreizen hätten die Unternehmen ihren Suchradius ausgeweitet. Studienabbrecher seien eine attraktive Zielgruppe für Unternehmen. Mit kombinierten Aus- und Weiterbildungen sowie dem Angebot von Zusatzqualifikationen oder Auslandsaufenthalten würden Betriebe auf ihre guten Perspektiven aufmerksam machen.

Ebenso seien lernschwächere Jugendliche stärker in den Fokus gerückt und werden beispielsweise durch ausbildungsbegleitende Hilfen unterstützt, um schulische Defizite oder soziale Schwierigkeiten zu überwinden. Über diesen gezielten Stützunterricht solle der Ausbildungserfolg gesichert und Ausbildungsabbrüche verhindert werden. Ein weiteres Instrument zur Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt seien sogenannte Einstiegsqualifizierungsmaßnahmen (EQ). Bei EQ handele es sich um ein sechs- bis zwölfmonatiges, bezahltes Praktikum, in dem Betriebe erste Ausbildungsinhalte vermitteln und die Voraussetzungen schaffen, um junge Menschen idealerweise auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten und damit der dualen Berufsausbildung zuzuführen.

Vorbereitungen laufen bereits wieder


Und obwohl das neue Ausbildungsjahr noch ganz frisch ist, würden viele Unternehmen schon die Vorbereitungen für das kommende starten. Der Hintergrund sei der fehlende Abiturjahrgang im Jahr 2020. Durch die Umstellung der Gymnasien von acht auf neun Schuljahre fehlten laut Kultusministerkonferenz etwa 22.000 Schülerinnen und Schüler mit Abitur.

„Viele unserer Ausbildungsbetriebe haben signalisiert, dass sie ihre freien Plätze bereits im kommenden Jahr mitbesetzen werden, um im Folgejahr nicht leer auszugehen“, so Hauberg. Damit seien viele Betriebe auch gut beraten, denn die IHKN-Auszubildenden-Zufriedenheitsumfrage 2018 bestätige, dass eine Berufsausbildung für Abiturientinnen und Abiturienten zunehmend interessanter geworden ist. Seit 2015 sei der Anteil der Auszubildenden mit Abitur um 18,5 Prozent gestiegen.


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