Info-Aktion gegen interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet


Symbolbild: Anke Donner
Symbolbild: Anke Donner

Braunschweig. Am vergangenen Samstag führten die beiden Bürgerinitiativen aus Salzgitter und Braunschweig, die sich dem geplanten Interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet widersetzen, nach eigenen Angaben auf dem Kohlmarkt in Braunschweig einen erfolgreichen Aktionstag durch.


Zu den zentralen Kontroversen - 2.700 neue Arbeitsplätze? Wie viele und welche Industrie- und Gewerbeflächen brauchen die beiden Städte? - gab es unter den schattenspendenden Zelten der Bürgerinitiativen zahlreiche Infoplakate. Flyer der beiden Bürgerinitiativen informierten über das "Für" und "Wider". Zirka 20 Mitglieder der Bürgerinitiativen führten an diesem Tag viele Hundert Gespräche. Viel Zuspruch und Unterstützung gab es dabei für die zentrale Forderung "Kein interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet". Im Ergebnis dieser Informationen und Gespräche sammelten die Akteure einige Hundert Unterschriften gegen diese Pläne.

Laut den Bürgerinitiativen konnten dabei insbesondere folgende Punkte verdeutlicht werden:

  • Das Projekt wäre mit unkalkulierbaren Folgen auf lange Zeit für die beteiligten Kommunen verbunden.


  • Die behauptete Zahl von 2.700 neuen Arbeitsplätzen steht nur auf dem Papier, ist eine bloße Rechengröße durch Fortschreibung von Zahlen aus der Vergangenheit; ohne Berücksichtigung aktueller Entwicklungen (wie Fachkräfte-Mangel, "Industrie 4.0" usw.).


  • Es gibt die erforderlichen Ausgleichsflächen für die Eingriffe in die Natur und gleichwertiges Ersatzland für die Landwirte gar nicht, weder in Salzgitter, noch erst recht nicht in Braunschweig, und auch fürderhin nicht geben kann.


  • In Braunschweig und Salzgitter sind noch genügend Flächen für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe heute und auch übermorgen vorhanden, wenn eine enge Zusammenarbeit auch ein arbeitsteiliges Vorgehen beinhalten würde.


  • Das Projekt beruht auf einer höchst ungleichen Lastenverteilung zwischen dem hoch verschuldeten Salzgitter und Braunschweig.


  • Die bisher gedachten Vorstellungen zur Verkehrsanbindung lassen eher Chaos durch Dauerbaustellen statt vernünftiger Lenkung erwarten, dafür umso mehr Lärm für die Anwohner im Nordosten Salzgitters.


  • Großprojekte dieser Art haben bisher noch jeden Planungsrahmen finanziell gesprengt haben.


  • Die Alternativen zu großflächiger Versiegelung wäre vielmehr Klimaschutz und mehr "Grün" für 350.000 Menschen in Salzgitter und Braunschweig; damit ginge tatsächlich mehr Lebensqualität und eine lebenswerte Umwelt für die Bewohner einher.




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