Berlin. Die FDP würde laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest derzeit den Einzug in den Bundestag verpassen. Wenn schon am Sonntag Bundestagswahl wäre, verlören die Liberalen einen Prozentpunkt im Vergleich zur letzten Umfrage Mitte Oktober und lägen nur noch bei vier Prozent, so die Erhebung für den ARD-Deutschlandtrend, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Die Union würde gegenüber dem Vormonat einen Prozentpunkt gewinnen und wäre mit 30 Prozent stärkste Kraft. SPD und die Grüne kämen auf 16 bzw. 14 Prozent, jeweils einen Punkt mehr als Mitte Oktober. Die AfD läge mit 22 Prozent (-1) weiterhin an zweiter Stelle und die Linke bei 5 Prozent (+1). Auf alle anderen Parteien entfallen momentan 9 Prozent, darunter die Freien Wähler mit 3 Prozent.
Mit der Arbeit der Bundesregierung zeigt sich aktuell ein knappes Viertel der Wahlberechtigten zufrieden (23 Prozent). Eine deutliche Mehrheit (76 Prozent) ist weniger oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Nach wie vor ziehen - vom Verteidigungsminister abgesehen - alle abgefragten Mitglieder des Ampel-Kabinetts überwiegend negative Urteile auf sich. Boris Pistorius (SPD) wird von gut jedem Zweiten (54 Prozent) wohlwollend bewertet.
Auf ihn folgt mit deutlichem Rückstand Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit einem Zuspruch von 35 Prozent. Mit der Arbeit von FDP-Finanzminister Christian Lindner sind derzeit 29 Prozent zufrieden. SPD-Kanzler Olaf Scholz überzeugt 28 Prozent. Grünen-Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck gewinnt im gleichen Zeitraum etwas mehr an Sympathien, er erreicht 29 Prozent.
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) überzeugt aktuell 21 Prozent der Wahlberechtigten. Mit der Arbeit von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zeigen sich aktuell 15 Prozent zufrieden. Oppositionsführer Friedrich Merz legt im Bevölkerungsurteil zu: Mit 29 Prozent liegt der CDU-Politiker gleichauf mit Habeck und Lindner und erstmals in dieser Legislaturperiode auch knapp vor dem SPD-Bundeskanzler. Die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die für das kommende Jahr die Gründung einer eigenen Partei in Aussicht gestellt hat, überzeugt jeden vierten Wahlberechtigten (26 Prozent) und damit deutlich mehr als der amtierende Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, der bei nur 14 Prozent punktet, aber auch lediglich jedem Zweiten ein Begriff ist.
Mit dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla sind 11 Prozent zufrieden. Befragt wurden 1.314 Personen im Zeitraum vom 30. Oktober bis 1. November.
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