Infratest: Union legt zu - Mehrheit mit Merz unzufrieden

Die Union kann in der Wählergunst zulegen, während weiterhin die Mehrheit der Bundesbürger mit der Arbeit von Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz unzufrieden ist.

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Friedrich Merz am 04.06.2025
Friedrich Merz am 04.06.2025 | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Union kann in der Wählergunst zulegen, während weiterhin die Mehrheit der Bundesbürger mit der Arbeit von Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz unzufrieden ist. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Infratest" unter 1.292 Wahlberechtigten für den "Deutschlandtrend" der ARD am Montag und Dienstag dieser Woche ergeben.


Wenn schon am Sonntag wieder Bundestagswahl wäre, kämen CDU/CSU demnach auf 29 Prozent (+2 im Vergleich zu Mai). Die AfD erreicht in der Umfrage unverändert 23 Prozent. Die SPD käme auf 15 Prozent (-1), die Partei der Grünen auf 12 Prozent (+1). Die Linke würde 9 Prozent erzielen (-1). Das BSW läge wie die FDP mit jeweils unverändert 4 Prozent derzeit unterhalb der Mandatsschwelle. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 4 Prozent (-1).

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zum Start seiner Amtszeit an Zutrauen bei den Wahlberechtigten zugelegt. Aktuell sind vier von zehn Deutschen (39 Prozent) mit seiner Arbeit sehr zufrieden bzw. zufrieden - das sind 14 Prozentpunkte mehr als Anfang April. Gleichzeitig ist die Mehrheit (56 Prozent) mit seiner Arbeit weniger oder gar nicht zufrieden.

Eine Mehrheit der Deutschen hinter sich hat im Bundeskabinett einzig Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). 61 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden (+1 im Vergleich zu April). Der neue Finanzminister, SPD-Chef Lars Klingbeil, erreicht wie Kanzler Merz einen Zufriedenheitswert von 39 Prozent (+4); etwa ebenso viele (40 Prozent) sind mit seiner Arbeit unzufrieden.

Jeder Dritte (32 Prozent) ist mit Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) zufrieden - das sind 13 Punkte mehr als im Juli 2018 nach seiner Zeit als Bundesverkehrsminister; 47 Prozent sind mit Dobrindt unzufrieden. Außenminister Johann Wadephul (CDU) erreicht 30 Prozent Zufriedenheit; 25 Prozent sind mit ihm unzufrieden und fast die Hälfte (45 Prozent) kennt ihn nicht oder traut sich kein Urteil zu.

Jeder Vierte (26 Prozent) ist der Umfrage zufolge mit der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel zufrieden; zwei Drittel (66 Prozent) sind mit ihr unzufrieden. Jeder Sechste (17 Prozent) ist mit der Linken-Fraktionsvorsitzenden Heidi Reichinnek zufrieden (+5 im Vgl. zu Februar); 28 Prozent sind mit ihr unzufrieden und eine Mehrheit (55 Prozent) kennt sie nicht oder traut sich kein Urteil zu. 12 Prozent sind mit der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge zufrieden; jeder Vierte (26 Prozent) ist mit ihr weniger oder gar nicht zufrieden und eine Mehrheit (62 Prozent) kennt sie nicht oder traut sich kein Urteil zu.

Einen Monat nach deren Start sind 40 Prozent der Befragten mit der Arbeit der neuen Bundesregierung sehr zufrieden bzw. zufrieden. Jeder Zweite (51 Prozent) ist mit ihr aktuell weniger bzw. gar nicht zufrieden. Eine knappe Mehrheit (55 Prozent) traut ihr zu, die deutsche Wirtschaft wieder zu stärken (+1 im Vgl. zu Ende Februar). 52 Prozent trauen ihr zu, deutsche Interessen in der Welt besser zu vertreten (+1). 43 Prozent glauben, die Bundesregierung könne das Leben in Deutschland sicherer machen (-4), 49 Prozent glauben das nicht. 38 Prozent trauen Schwarz-Rot zu, die irreguläre Migration wirksam zu begrenzen und zu steuern (-4) und 37 Prozent glauben, dass die neue Regierung für mehr soziale Sicherheit sorgen kann (-6); jeweils eine knappe Mehrheit traut der Regierung das nicht zu.

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