Region. Fünf Monate nachdem die letzten Corona-Maßnahmen ausgelaufen sind, ist wieder der Alltag eingekehrt. Die Pandemie scheint weitestgehend überstanden und vergessen. Doch ist die Krankheit, die drei Jahre lang das Leben der Menschen beherrscht hat, wirklich überstanden? Schließlich warnen Experten vor neuen Varianten und davor, dass die Fallzahlen zum Herbst und Winter wieder ansteigen könnten. regionalHeute.de hat sich in den Krankenhäusern der Region nach der Lage erkundigt.
Laut Robert Koch Institut wurden in der 35. Kalenderwoche (28. August bis 3. September) deutschlandweit 5.102 COVID-19 Fälle an das RKI übermittelt. Die Fallzahlen würden seit der 27. Kalenderwoche (Anfang Juli) ansteigen. Bei 1.249 Fällen wurde angegeben, dass die Patienten hospitalisiert waren. Stand zum 5. September: Der Anteil an Fällen mit Hospitalisierungsangabe „ja“ an allen Fällen lag laut RKI in der 35. Kalenderwoche bei 24 Prozent und schwankte in den letzten acht Wochen zwischen 24 und 30 Prozent.
Lage in den Krankenhäusern
Außer über die Wochenberichte des Robert Koch Instituts werden kaum noch Fallzahlen zu Corona veröffentlicht. Die meisten offiziellen Stellen haben ihre Übersichten eingestellt, oder abgespeckt. regionalHeute.de wollte daher von den Kliniken in Wolfenbüttel, Braunschweig, Salzgitter, Goslar und Wolfsburg wissen, wie viele Corona-Patienten derzeit behandelt werden, wie viele auf der Intensivstation liegen und ob ein Trend erkennbar ist.
Aus dem städtischen Klinikum Wolfenbüttel teilte Sprecher Marian Hackert mit, dass man aktuell nicht von einer Lage sprechen könne. Derzeit müssten nur sehr vereinzelt Corona-Patienten behandelt werden. Symptomatische Patienten werden aber weiterhin getestet, betont Hackert. Auf den Intensivstation seien derzeit keine Corona-Patienten untergebracht.
Auch die Asklepios Klinik in Goslar verzeichne derzeit kein erhöhtes Corona-Aufkommen, erklärt Klinikums-Sprecher Ralf Nehmzow. Im ganzen August seien es weniger als 10 Patienten gewesen. Um welche Variante es sich handelt, könne man nicht sagen, da keine regelhafte Testung auf die Variante erfolge. Bei den Corona-Patienten, die in der Klinik behandelt werden, handelt es sich fast nur Patienten über 60 Jahre, da die Erkrankung bei Jüngeren sehr milde verläuft, so Nehmzow.
Im städtischen Klinikum Braunschweig wurden mit Stand 5. September 11 Patienten mit einer Corona-Infektion behandelt. Auf der Intensivstationen lag kein Patient. Es sei ein leichter Anstieg erkennbar. Jedoch seien in der Vorwoche mehr Patienten positiv getestet worden. Daher würde es kein sicheres Anzeichen einer Herbstwelle geben, betont Klinikums-Sprecherin Thu Trang Tran. Um welche Variante es sich handelt, könne man auch hier nicht sagen. Laut Angaben des RKI sei die aktuelle dominante Variante immer noch die Rekombinante XBB.1. Die Variante Eris / EG.5 werde aber zunehmend in Deutschland nachgewiesen, so Thu Trang Tran.
Im Helios Klinikum Salzgitter spiegele sich der allgemeine Anstieg der Coronavirus-Infektionszahlen aktuell noch nicht wider, heißt es von dort. Derzeit werden nur zwei Patienten behandelt, die bereits auf dem Weg der Besserung seien. Auf der Intensivstation werden aktuell keine Patienten behandelt, die mit Corona infiziert sind. "Wir hoffen, dass die Situation so bleibt, sind aber weiterhin auf einen Anstieg von Patient:innen mit einer Covid-Infektion gut vorbereitet", so Sabina Korkmaz vom Helios Klinikum Salzgitter.
Trend leicht steigend
Auch im Klinikum Wolfsburg sei die Lage aktuell stabil. "Wir haben zwar immer wieder einzelne Patienten, die während ihres Aufenthalts positiv getestet werden, es gibt derzeit aber keine besondere Häufung", so Thorsten Eckert, Sprecher des Klinikums Wolfsburg. Auf der Intensivstation werden keine Corona-Patienten behandelt. Eckert gibt aber an, dass der Trend ganz leicht steigend sei.
Im Klinikum Peine werden derzeit drei Patienten mit einer Covid-Erkrankung auf den normalen Stationen behandelt. Auf der Intensivstation ist derzeit niemand, der an Covid erkrankt ist, heißt es auf Nachfrage. Doch auch hier erklärt man, dass ein leichter Anstieg zu erkennen sei. COVID sei inzwischen aber zu einer „normalen“ Atemwegsinfektion geworden, sagt Sprecherin Sarah Weil-Pütsch.
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