Kraftstoffpreise im Tiefflug - Braunschweig bundesweit am günstigsten

In Braunschweig liegt der Preis für Super E10 derzeit so tief wie sonst nirgends in Deutschland. Die Preise könnten laut dem ADAC sogar noch weiter fallen.

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An der Tanke kann jetzt richtig gespart werden. (Symbolbild)
An der Tanke kann jetzt richtig gespart werden. (Symbolbild) | Foto: Robert Braumann

Region. So günstig wie aktuell war tanken seit dem August 2016 nicht mehr. Vor vier Jahren sank beispielsweise der Dieselpreis zuletzt auf unter einen Euro. Auch der Liter Super-Benzin könnte demnächst unter die Marke von 1,20 Euro fallen. Braunschweig belegt laut dem Portal clever-tanken.de den ersten Platz im Preis-Limbo an der Zapfsäule - Nirgendwo sonst in Niedersachsen ist tanken (von Diesel) derzeit so günstig. Bei Super E10 liegt Braunschweig sogar auf Platz eins - Bundesweit.


So lag der durchschnittliche Dieselpreis in Braunschweig am gestrigen Mittwoch um 18 Uhr bei gerade mal einem Euro und einem Cent - Hierbei handelt es sich wohlgemerkt um Durchschnittspreise. An vielen Tankstellen sank der Dieselpreis sogar deutlich unter einen Euro. Der Liter Super E10 kostete zur gleichen Zeit durchschnittlich gerade mal 1,11 Euro. Knapp dahinter lag Salzgitter mit einem Dieselpreis von 1,03 Euro und nur minimal höheren E10 Preis.

Corona drückt die Preise


Der Kraftstoffmarkt stehe damit laut dem ADAC weiterhin im Zeichen der Corona-Krise. Die Angst vor einer globalen Rezession und die zurückgehende Nachfrage, sowie das große Ölangebot am Weltmarkt ließen die Rohölnotierungen weiter sinken. Ein Barrel der Sorte Brent koste aktuell knapp 23 Dollar, das sind noch einmal vier Dollar weniger als vor einer Woche. Rohöl ist damit so billig wie zuletzt im Jahr 2002. Und der Preis könnte, so die Einschätzung des ADAC, noch weiter fallen.

Das Manager-Magazin führt als Grund für den Preissturz auch gescheiterte Verhandlungen zwischen dem Ölkartell Opec mit den in der Opec+ zusammengefassten Förderländern wie Russland an. Den Energieministern der Länder sei es Anfang März nicht gelungen, sich im Zuge der deutlich reduzierten Nachfrage durch die Corona-Krise auf eine deutliche Senkung der Rohölproduktion zu senken. Da es auch nicht gelungen sei, bestehende Limitierungen zu verlängern, können die Förderländer seit dem ersten April den Markt mit günstigem Öl quasi regelrecht überschwemmen. Da es sich beim Ölpreis um einen Marktpreis handele, äußern sich hohes Angebot und niedrige Nachfrage natürlich auch in den Preisen an der Zapfsäule.

Preise vergleichen hilft noch immer


Auch wenn die Rohölnotierungen die Kraftstoffpreise wegen der Energiesteuer und anderer Komponenten nicht allein beeinflussen, sei die Vergünstigung am Rohölmarkt noch nicht in vollem Umfang bei den Verbrauchern angekommen. "Dies geschieht erst dann, wenn der Wettbewerbsdruck auf dem Kraftstoffmarkt dies erzwingt", so der ADAC. Zur Einordnung: Steuern und Abgaben machen knapp die Hälfte des Benzinpreises aus.

Abschließend rät der ADAC, weiterhin die Preise zu vergleichen und die Unterschiede zwischen verschiedenen Tankstellen und Tageszeiten zu nutzen. "So sparen Sie Geld und stärken der Wettbewerb zwischen den Anbietern", begründet der Automobilclub. Am günstigsten tanke man demnach zwischen 18 und 22 Uhr.


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