Krieg in der Ukraine: Mehr als 11.000 Menschen sind in unsere Region geflohen

regionalHeute.de hat nach der aktuellen Situation in den Kommunen unserer Region nachgefragt.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Region. Der Krieg in der Ukrainer tobt weiter und Menschen sind von dort auch in unsere Region geflohen. Insgesamt wurden 11.342 Menschen in den Kreisen und Städten des Braunschweiger Landes gemeldet, die aus dem Krieg geflohen sind (Stand 31. Mai / 1. Juni). Das geht aus Zahlen der Kommunen hervor, die sie auf Anfrage von regionalHeute.de mitteilten. Allerdings handelt es sich nicht bei jedem dieser Menschen auch um ukrainische Staatsbürger. Fast 1.500 besuchen derweil eine Schule.



In Braunschweig wurden rund 2.500 Menschen aus der Ukraine registriert, darunter gut 400 Schüler. Danach folgt Wolfsburg, mit 1.809 Flüchtlingen. Davon sind 1.184 weiblich und 622 männlich und es befinden sich unter ihnen 693 Kinder. Mit Stand vom 1. Juni wurden 163 Schüler an einer Wolfsburger Grundschule und 122 Schüler an einer weiterführenden Schule angemeldet. 60 besuchen aktuell das Projekt Step-by-Step, bevor sie an eine weiterführende Schule wechseln.

Nicht alle sind Ukrainer


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Über dts Nachrichtenagentur


Doch nicht alle Geflüchteten sind auch Ukrainer. Das habe den Grund, dass sich zu Beginn des Krieges etwa Arbeiter oder auch Studenten im osteuropäischen Land aufgehalten haben, die ebenso flüchten mussten. In Wolfsburg sind 1.707 von den 1.809 Flüchtlingen des Ukrainekrieges auch Ukrainer. Die restlichen 102 haben eine andere Nationalität. Unter diesen befinden sich unter anderem Personen mit nigerianischer, russischer, moldauischer und tunesischer Staatsangehörigkeit. Diese Menschen durchlaufen jedoch nicht das vereinfachte Asylverfahren für Ukrainer, sondern müssen einen 'normalem' Asylantrag stellen.



Hinter Wolfsburg wollten die Meisten nach Gifhorn. Aktuell hat die Kreisverwaltung Kenntnis über 1.715 Ukrainer im Kreisgebiet. In der Gemeinschaftsunterkunft Ehra-Lessien sind derzeit 232 Personen untergebracht, bei einer Gesamtkapazität von 453. Außerdem sind 1.483 Personen in Privatunterkünften untergekommen, davon wurden 486 Personen durch die Kreisverwaltung in dezentrale Wohnungen vermittelt.



Insgesamt besuchen 346 ukrainische Schüler Gifhorner Schulen. Davon werden 147 in elf separaten Sprachlernklassen, die übrigen 199 in bestehenden Klassenverbänden beschult.


Manche haben Goslar wieder verlassen


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Axel Otto


Aktuell sind beim Landkreis Goslar 1.268 Vertriebene aus der Ukraine registriert. Es handelt sich um 182 Männer, 633 Frauen und 453 Kinder. Von den 1.268 Personen haben 94 Personen den Landkreis bereits wieder verlassen. 314 Kinder und Jugendliche sind im schulpflichtigen Alter. 195 von ihnen sind bereits in den Grundschulen und weiterführenden Schulen angekommen. Die meisten der Vertriebenen aus der Ukraine seien ungesteuert in den Landkreis gekommen, sodass sie nicht von Landesseite zugewiesen wurden.


"Von der LAB (der Landesaufnahmebehörde des Landes Niedersachsen) wurden uns lediglich 39 Personen zugewiesen. Das zeigt, dass wir es hier mit einem ausgesprochen dynamischen Fluchtgeschehen zu tun haben, das keiner zentralen Steuerung unterliegt, so wie wir es beispielsweise aus der Flüchtlingskrise 2015/2016 kannten", heißt es vonseiten des Landkreises. Vom Landkreis wurden bisher 765 Personen dezentral untergebracht. Die verbliebene Anzahl ist selbstorganisiert untergebracht.


Der Landkreis Peine meldet derzeit 1.208 Personen – darunter sind 508 minderjährige Kinder/Jugendliche. Von den Schulen in Trägerschaft des Landkreises wurden 236 ukrainische Schüler gemeldet. Im Landkreis Wolfenbüttel wurden bisher 1.047 Vertriebene aus der Ukraine registriert. Aktuell sind insgesamt 69 Schüler an den Schulen in der Trägerschaft des Landkreises untergebracht.


Salzgitter und Helmstedt mit den wenigsten Flüchtlingen


Salzgitter verzeichnet mit 996 angemeldeten ukrainischen Vertriebenen die zweitwenigsten in der Region. 163 ukrainische Kinder sind dabei im schulfähigen Alter, 73 von ihnen sind im Grundschulalter und 90 Kinder könnten eine weiterführende Schule besuchen. Diese Angaben basieren auf der melderechtlichen Auswertung. Derzeit werde erhoben, wie viele Kinder tatsächlich am Schulunterricht teilnehmen.


Viele Familien seien mit der Absicht gekommen, die Ukraine lediglich vorübergehend zu verlassen, ein sofortiger Schulbesuch sei so zunächst oftmals nicht angedacht gewesen. Am wenigsten Flüchtlinge verzeichnet der Landkreis Helmstedt mit 893. 188 davon sind nun Schüler in den Helmstedter Schulen, 86 davon in Grundschulen und 102 in weiterführenden Schulen.


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