Land warnt Ungeimpfte vor schweren Corona-Verläufen im Winter

Dabei gelte: "Je älter desto größer die Gefahr". Generell sei man aber in Niedersachsen gut aufgestellt für die kalte Jahreszeit.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Niedersachsen. Im Rahmen einer Pressekonferenz gaben Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens und der Präsident des Landesgesundheitsamtes Dr. Fabian Feil am heutigen Dienstag einen Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung der Corona-Pandemie in der kalten Jahreszeit. Generell sei Niedersachsen gut vorbereitet auf Herbst und Winter. Ungeimpfte müssten sich aber zunehmend Sorgen machen.



Niedersachsen weise eine im Bundesvergleich gute Impfquote auf, betonten Behrens und Feil. Mit Stand vom Dienstag sind rund 80,3 Prozent aller Niedersächsinnen und Niedersachsen über 12 Jahren mindestens einmal, rund 76,2 Prozent bereits vollständig geimpft. Insbesondere bei den Jüngeren gibt es noch vergleichsweise viele ungeimpfte Personen: In der Altersgruppe der 12 bis 17-Jährigen liegt die Quote der vollständig Geimpften bei 45,5 Prozent. In der Gruppe der 18 bis 59-Jährigen liegt sie bei 73,4 Prozent. Von den Personen über 60 Jahren sind hingegen bereits 87,4 Prozent vollständig geimpft.

Die Modellierungen der Expertinnen und Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und anderen Infektiologinnen und Infektiologen rechneten für die kommenden Wochen und Monate trotz hoher Impfquoten mit einem Anstieg der Infektionszahlen. Insbesondere in der Gruppe der unter 59-Jährigen könnten sich laut RKI viele ungeimpfte Personen infizieren.


Wie Daniela Behrens betonte, sei es entscheidend, wie sich die Hospitalisierung - also die Lage in den Krankenhäusern entwickele. Kinder seien zwar häufig ungeimpft (für Unter-12-Jährige gibt es auch keinen Impfstoff), würden aber nur selten schwer erkranken. Dagegen sieht Fabian Feil bei den Erwachsenen, die nicht geimpft sind, ein großes Risiko, für schwere Verläufe. Je älter die Person, desto größer sei die Gefahr. Auch bestehende Vorerkrankungen spielten dabei eine Rolle.

"Herdenimmunität nicht mehr erreichbar"


"Dadurch, dass die hochansteckende Delta-Variante des Virus mittlerweile für nahezu 100 Prozent der Infektionen im ganzen Bundesgebiet verantwortlich ist, gehen die Expertinnen und Experten nicht mehr davon aus, dass die sogenannte Herdenimmunität noch zu erreichen ist. Mit einer hohen Impfquote können wir die Gesamtzahl der Infektionen und insbesondere der schweren Krankheitsverläufe und Krankenhausaufenthalte drastisch reduzieren, ganz verhindern werden wir sie aber leider nicht", so Dr. Feil.


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