Last-Minute-Ausbildung: 1.400 Ausbildungsplätze in der Region sind noch unbesetzt

Die Zahl der Bewerber ist um 10 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Ausbildungsplätze hingegen stieg um 12 Prozent.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. „Bewerbt euch, der Großteil der Betriebe wartet auf euch!“ – das ist die Botschaft an all jene jungen Leute, die derzeit noch unsicher sind, ob sie einen Ausbildungsberuf erlernen sollen. Um knapp zehn Prozent ist die Zahl der gemeldeten Bewerber im hiesigen Bezirk der Agentur für Arbeit im Vorjahresvergleich zurückgegangen, bei einem im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent gestiegenen Ausbildungsplatzangebot. Hierüber informiert die IHK Braunschweig in einer Pressemitteilung. Die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber am Ausbildungsmarkt stehen aktuell gut. Mehr als 1.400 Ausbildungsstellen von Braunschweig bis Braunlage für dieses Jahr sind noch unbesetzt.


„Ich appelliere an die jungen Menschen auf Ausbildungssuche, ihren Berufsstart nicht auf die lange Bank zu schieben“, sagt Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar. „Wir haben unsere digitalen Angebote massiv ausgebaut. Diese werden immer besser angenommen, auch wenn die derzeit erschwerte persönliche Beratung nur schwer zu ersetzen ist.“ Für zahlreiche Unternehmen war aufgrund der Corona-Pandemie bis zuletzt nur schwer absehbar, wie sich das neue Ausbildungsjahr gestalten lassen würde. Umso erfreulicher, dass die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge bei den IHK-Berufen Ende Juni gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr wieder deutlich gestiegen ist. „Das hier zu verzeichnende Plus von sieben Prozent spiegelt insbesondere das Engagement der Unternehmen wider, die in vielen Fällen nicht nur völlig neue Wege gegangen sind, um ihre aktuellen Azubis in der Krisenzeit zu unterstützen, sondern auch Bewerbungsfristen für potenzielle Auszubildende ausgedehnt haben“, betont Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig.

Last-Minute-Ausbildungsplätze zu vergeben


Derzeit bestehe vielfach sogar noch die Möglichkeit, in diesem Sommer eine Ausbildung zu beginnen. „Unternehmen suchen auch aktuell noch nach motivierten jungen Leuten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Der Beginn einer Ausbildung ist der Schritt in einen neuen Lebensabschnitt und ohnehin aufregend. Die Corona-Pandemie hat viele sonst so klare Strukturen durcheinandergebracht, umso erfreulicher ist das Signal aus der Wirtschaft an die junge Generation. Wir hoffen nun, dass weitere Ausbildungsinteressierte auf die passenden Unternehmen treffen.“

Erschwerter Kontakt zwischen Azubis und Betrieben


Freie Ausbildungsplätze gibt es derzeit auch noch im Handwerk. Die Jugendlichen dafür zu gewinnen, sei in der aktuellen Situation jedoch nicht einfach. „Pandemiebedingt fehlt der persönliche Kontakt zwischen Betrieben und Ausbildungswilligen, weshalb neue Ausbildungsverträge erschwert zustande kommen“, sagt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Denn auch im zweiten Corona-Jahr haben Schulschließungen, Distanzunterricht und begrenzte Kontaktmöglichkeiten zu Berufs- und Ausbildungsberatern sowie ausgefallene Betriebspraktika die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern beeinträchtigt. Trotzdem verzeichnet das Handwerk derzeit bei den neuen Ausbildungsplätzen in der Region Braunschweig ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Abgerechnet wird zwar wie immer am Jahresende, weil es erfahrungsgemäß von Monat zu Monat starke Schwankungen bei den neuen Ausbildungsverträgen gibt. Aber das ist ein sehr erfreuliches Zwischenergebnis“, erklärt Sudmeyer. Gerade vor der Sommerpause sei es aber wichtig, alle Schulabgängerinnen und -abgänger noch einmal für das Thema Ausbildung zu sensibilisieren.

Informationen erhalten Ausbildungsinteressierte auf der IHK-Lehrstellenbörse sowie auf der Lehrstellenbörse der IHK Braunschweig. Weiterhin bietet die Arbeitsagentur eine Stellenbörse an.


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