Mahnwache und Menschenkette: Weitere Veranstaltungen rund um Corona

Obwohl in beiden Fällen offiziell das Thema "Zusammenhalt" eine wichtige Rolle spielt, könnte die Stoßrichtung nicht unterschiedlicher sein.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: pixabay

Gifhorn. Anfang kommender Woche wird es in Gifhorn nicht nur den allwöchentlichen Montagsspaziergang geben, es wurden auch (mindestens) zwei weitere politische Veranstaltungen rund um das Thema Corona angemeldet. Und obwohl in beiden Fällen offiziell das Thema "Zusammenhalt" eine wichtige Rolle spielt, könnte die Stoßrichtung nicht unterschiedlicher sein. Während die AfD am Montag eine Mahnwache auf dem Schillerplatz abhält, will das neu gegründete „Gifhorner Bündnis für Solidarität“ am Dienstag eine Menschenkette vom Marktplatz bis zum Schillerplatz bilden.



Laut eigener Pressemitteilung hält die AfD Fraktion Gifhorn am Montag um 18.10 Uhr eine Mahnwache am Schillerplatz ab, um ein klares Zeichen gegen die Spaltung der Gesellschaft zu zeigen und um für mehr Solidarität mit allen Menschen in der Pandemie zu werben. "Die weitere Unterteilung und Zersplitterung der Bevölkerung in geimpfte, geboosterte und ungeimpfte Menschen lehnen wir ab", so der AfD Fraktionsvorsitzende Stefan Marzischewski-Drewes. Selbstverständlich würden die Auflagen für die Mahnwache befolgt. Man stehe für Deeskalation und nicht Konfrontation. Kritik gibt es aber am neuen SPD Landrat Tobias Heilmann für die Entscheidung, eine Allgemeinverfügung für alle Orte zu erlassen, die die Maskenpflicht für alle Versammlungen vorsieht. Dies sei aus Sicht der AfD medizinisch nicht gerechtfertigt. Den "tieferen Sinn" der Maßnahme wähnt die AfD darin, den immer größer werdenden friedlichen Protest im Freien zu erschweren und zu kriminalisieren. "Ist ein Spaziergang mit meiner Freundin ohne Maske selbst in kleinen Dörfern noch möglich, wenn es im Gespräch um Politik geht?", fragt sich Marzischewski-Drewes. Ab zwei Personen könne alles als Versammlung ausgelegt werden. Eine Politik der weiteren Verschärfung und Angsterzeugung fördere weiter die Spaltung und den Unmut in der Gesellschaft. Dies lehne die AfD ab.

"Impfungen sind der Weg aus der Pandemie"


Die Menschenkette des Bündnisses für Solidarität, die um 18 Uhr gebildet werden soll, wird dagegen vom Kreisverband Gifhorn von Bündnis 90/Die Grünen unterstützt. "Wir begrüßen diese Aktion sehr, da sie ein klares Gegengewicht zu den so genannten `Spaziergängen´ einer lauten Minderheit am Montag darstellt. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zeigt sich solidarisch, insbesondere mit den vulnerablen Gruppen der Bevölkerung und daher unterstützen wir, dass die Mehrheit nun ein starkes Zeichen setzt", sagt Anke Reinemann, Kreissprecherin der Grünen. Henrik Werner, Co-Sprecher ergänzt: "Durch die Pandemie kommen wir nur gemeinsam und solidarisch - mit Fakten, konsequenten Impfungen und der Einhaltung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. Spaziergänge gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden uns nicht früher aus der Pandemie führen - ganz im Gegenteil".

Für Reinemann und Werner sind Zusammenhalt und Dankbarkeit der Kern der Aktion. "Dankbarkeit für die Impfstoffe, die eine große Leistung der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft in kürzester Zeit sind. Zusammenhalt und Solidarität mit denjenigen, die in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eh schon an der Belastungsgrenze arbeiten und keine weiteren Fälle gebrauchen können. Solidarität mit Vorerkrankten, Alleinerziehenden, Schülern und Studierenden, der Kulturbranche, Gastronomie, Selbstständigen, Lehrkräften, Betreuungspersonen und dem Personal im Einzelhandel." "Impfungen und alle bereits hinlänglich bekannten Vorsichtsmaßnahmen sind der Weg aus der Pandemie", appellieren Reinemann und Werner an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis.


mehr News aus der Region