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"Man hört auf uns!" - Welche Macht hat die IHK?

Vom Kioskbesitzer bis zum Weltkonzern: Die Industrie- und Handelskammer muss die Interessen aller unter einen Hut bringen und nach außen vertreten.

von , und Thomas Stödter


IHK-Präsident Tobias Hoffmann erklärt, welchen Einfluss die IHK hat. | Foto: Thomas Stödter / Video: Thomas Stödter

Region. Die Industrie- und Handelskammer Braunschweig ist in unserer Region für mehr als 40.000 Unternehmen zuständig - vom Kioskbesitzer bis zum Weltkonzern. Dass man so heterogen aufgestellt ist, habe Vor- und Nachteile bei der Interessenvertretung, erklärt IHK-Präsident Tobias Hoffmann auf die Frage: Welche Macht hat die IHK?



Im Vergleich zu anderen Verbunden sei die IHK ähnlich wie die Handwerkskammer dadurch geprägt, dass es eine Pflichtmitgliedschaft gibt. Das sei gesetzlich so geregelt. Dadurch habe man die Verpflichtung, besonders ausgewogen zu agieren, um die unterschiedlichen Interessen gleichermaßen zu vertreten. Man könne daher nicht so pointiert und spitz gegenüber der Politik auftreten wie etwa Fachverbände. Auf der anderen Seite finde man aber gerade deshalb bei der Politik Gehör, weil man ein so heterogenes Meinungsbild aller Wirtschaftsgattungen vertrete, das auch alle Gebietskörperschaften berücksichtige. "Darum hört man auf uns in Hannover", ist sich Hoffmann sicher.


Dabei gehe es vor allem darum, die Interessen der Region in Sachen Infrastruktur in der Landespolitik durchzusetzen. Als Beispiel nennt Hoffmann die Weddeler Schleife, für die die IHK jahrzehntelang gekämpft habe. Ein wichtiges Aufgabenfeld der IHK sei zudem die Überwachung der betrieblichen Ausbildung. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer würden in den Prüfausschüssen sitzen und die Abschlussprüfungen ermöglichen. Zu arbeitsrechtspolitischen Fragen wie Tarifstreitigkeiten nehme man dagegen keine Stellung. Dafür seien die Arbeitgeberverbände zuständig.

Das kann ich gar nicht in zehn Minuten erklären, was die IHK alles Gutes tut.

- Tobias Hoffmann, Präsident der IHK Braunschweig


Um den Mitgliedern der IHK - viele davon sind kleine Unternehmen - den Nutzen der Organisation näherzubringen und den Charakter des Altmodischen abzustreifen, habe man das Format "Welcome@IHK" entwickelt. Ein digitales Begrüßungsevent, das nach der Pandemie auch in Präsenz stattfinden soll. Hier wird den Unternehmen der Sinn und die Vorteile der (Pflicht)Mitgliedschaft in der Kammer nahegebracht. Laut Hoffmann habe dadurch schon einiges an Skepsis abgebaut werden können.

Das komplette Interview mit Tobias Hoffmann finden Sie hier.


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