Markurth: „Änderung des Nahverkehrsgesetzes bringt Region in Fahrt“


Am Freitag fand der Auftakt der Veranstaltung „Mobilitätsregion Braunschweig – Wolfsburg – Salzgitter“ des Landes Niedersachsen am Freitagnachmittag im Braunschweiger Altstadtrathaus. Foto: Thorsten Raedlein
Am Freitag fand der Auftakt der Veranstaltung „Mobilitätsregion Braunschweig – Wolfsburg – Salzgitter“ des Landes Niedersachsen am Freitagnachmittag im Braunschweiger Altstadtrathaus. Foto: Thorsten Raedlein | Foto: T. Raedlein



Braunschweig. „Mit der Änderung des Nahverkehrsgesetzes wird erfährt der Öffentliche Nahverkehr in unserer Region einen großen Schub. Mit einer für die Zukunft gesicherten Finanzierung erhalten wir eine völlig neue Grundlage, um uns in Qualität und Quantität neu aufzustellen. Wir erhalten die Chance, unser Nahverkehrsangebot so zu gestalten, wie es einer Mobilitätsregion würdig ist – in Forschung und Wissenschaft sind wir bereits Mobilitätskompetenzzentrum, in der Praxis wollen wir jetzt folgen.“ Das sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth zum Auftakt der Veranstaltung „Mobilitätsregion Braunschweig – Wolfsburg – Salzgitter“ des Landes Niedersachsen am Freitagnachmittag im Braunschweiger Altstadtrathaus.

Symbolisch nahm Markurth gemeinsam mit Wolfsburg Stadtbaurätin Monika Thomas (in Vertretung von Oberbürgermeister Klaus Mohrs) und Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel den Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, und den niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies am Braunschweiger Hauptbahnhof in Empfang. Beide waren mit der Westfalenbahn, die seit Dezember letzten Jahres die Strecke zwischen Hannover und Braunschweig mit hochmodernen Zügen betreibt, nach Braunschweig gekommen.

„Ich danke, auch im Namen unserer Nachbarstädte, für Ihre Unterstützung. Dass Sie den Mobilitätstag heute in Braunschweig veranstalten, zeigt die Bedeutung, die Sie dem Thema Nahverkehr in unserer Region beimessen“, sagte Markurth in Richtung des Ministerpräsidenten. Wirtschaftsminister Lies hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Änderung des Nahverkehrsgesetzes in den Landtag einbringen zu wollen. Dies bedeutet jährlich 25 Millionen Euro mehr Förderung des Nahverkehrs im Bereich des Zweckverbandes Großraum Braunschweig. Bisher erhält die Region jährlich 65 Millionen Euro.Ab dem nächsten Jahr würden für die Menschen viele Verbesserungen auf den Weg gebracht werden, sagte Markurth, der sich gemeinsam mit den beiden Oberbürgermeistern aus Wolfsburg und Salzgitter für die zusätzlichen Mittel stark gemacht hatte. „Die Bürgerinnen und Bürger werden im Berufs- und im Freizeitverkehr ein attraktiveres und modernes Angebot mit Bahn und Bus bekommen. Das wird unsere Vernetzung in der Region noch weiter fördern. Die Menschen sollen schneller und entspannter ans Ziel kommen.“

In einem ersten Schritt mit großer Wirkung könnten dichtere Takte im regionalen Busverkehr, etwa auf den Strecken von Braunschweig nach Cremlingen, Groß Schwülper, Vechelde und Wolfenbüttel angeboten werden. Mobilitätszentren als Umsteigeknoten zwischen den dem regionalen und lokalen Verkehr sollen ausgebaut werden. Dazu solle etwa der Bahnhof Gliesmarode gestärkt werden. Hier soll das Umsteigen aus der Regionalbahn für die Pendlerinnen und Pendler aus dem Landkreis Gifhorn in den städtischen Nahverkehr, aber auch zum Fahrrad und zu Leihwagen, neu und modern organisiert werden.Der neue und seit vielen Jahren angedachte Haltepunkt Braunschweig-West, auf der Strecke nach Hannover und Hildesheim gelegen, kann zudem endlich eingerichtet werden. Er wird die Reisezeit aus dem Südwesten der Stadt nach Wolfsburg, Hannover und Hildesheim nennenswert verkürzen.

Qualitative Verbesserungen erwartet der Oberbürgermeister durch das Echtzeitprojekt. Zukünftig wird auf den Displays an zahlreichen Haltestellen in der Region sowie über Apps die exakte Ankunftszeit angegeben. W-Lan im Regionalverkehr soll das Pendeln in Zügen und Bussen künftig noch angenehmer und den Öffentlichen Nahverkehr für Berufstätige noch attraktiver machen.Geplant ist außerdem ein Radschnellwegenetz. Der ZGB prüft derzeit verschiedene Routen. Die Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg über Lehre wird detaillierter begutachtet. In den kommenden Monaten würden die Kommunen mit dem ZGB als Nahverkehrsträger gemeinsam abstimmen, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollen, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister.

„Schon der Ausbau der Weddeler Schleife, der nun endlich kommt, hat gezeigt, dass diese Region sehr wohl ihre Interessen durchsetzen kann und bei Bund und Land Gehör findet“, sagte Markurth. „Das klappt, wenn wir gemeinsam und mit einer klaren Botschaft auftreten.“ Mit der geforderten Änderung des Nahverkehrsgesetzes sei das gelungen. „Damit kommt unsere Region jetzt in Fahrt – im wahrsten Sinne des Wortes.“


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