Mehrheit traut Regierung Lösung der Migrationsprobleme nicht zu

Mehr als zwei Drittel der Bürger glauben nicht, dass die Ampel-Regierung die aktuellen Migrationsprobleme in den Griff bekommt.

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Ankunftszentrum für Flüchtlinge (Archiv)
Ankunftszentrum für Flüchtlinge (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Mehr als zwei Drittel der Bürger glauben nicht, dass die Ampel-Regierung die aktuellen Migrationsprobleme in den Griff bekommt. Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der "Welt am Sonntag" bekundeten 69 Prozent, dass sie der Bundesregierung "überhaupt nicht" oder "eher nicht" zutrauen, "Lösungen für die Herausforderungen rund um das Thema Migration zu finden".


Der härtesten Aussage "überhaupt nicht" stimmten dabei 44 Prozent zu. In der vom 15. bis 19. Dezember bei 2.092 Befragten durchgeführten Erhebung gaben nur insgesamt 23 Prozent an, ein solches Vertrauen "eher" oder "voll und ganz" zu haben. Die Antwort "Weiß nicht" kam von neun Prozent. Auch unter Anhängern der Grünen dominiert das Misstrauen: Dieses äußern in jener Gruppe 51 Prozent, wobei hier 29 Prozent "eher nicht" an die Lösungskompetenz der Bundesregierung glauben, 22 Prozent "überhaupt nicht".

Bei denen, die bei der Bundestagswahl 2021 die Grünen wählten, besteht ein mehr oder weniger ausgeprägtes Vertrauen bei 42 Prozent. Unter Anhängern der anderen Ampel-Parteien ist das Misstrauen bei FDP-Wählern mit 84 Prozent am stärksten ausgeprägt, während von den SPD-Anhängern 59 Prozent angaben, der Ampel die Lösung der Migrationsprobleme "eher nicht" oder "überhaupt nicht" zuzutrauen. Von den AfD-Anhängern erwarten bei diesem Thema 91 Prozent nichts oder wenig von der Regierung, bei den Wählern der Unionsparteien sind es 70 Prozent. Unter Grünen-Anhängern meint zudem eine relative Mehrheit, dass die Migration nach Deutschland reduziert werden solle: 44 Prozent von ihnen sind der Ansicht, dass "Deutschland weniger Geflüchtete aufnehmen sollte".

Nur elf Prozent in dieser Gruppe meinen, das Land solle mehr aufnehmen, während 39 Prozent für eine ungefähre Beibehaltung der bisherigen Zahlen plädieren. In der Gesamtheit aller Befragten befürworten 70 Prozent eine Reduzierung der Aufnahme. Bei dieser Aussage, dass Deutschland weniger Geflüchtete aufnehmen sollte, ergibt die Aufschlüsselung nach Parteianhängern: Linke-Wähler 68 Prozent, SPD 71 Prozent, CDU/CSU 77, FDP 82 und AfD 89. Es gibt dabei kaum regionale Unterschiede: Im Westen wollen 70 Prozent, in Ostdeutschland 72 Prozent, dass Deutschland weniger Geflüchtete aufnimmt. Hierfür plädieren 74 Prozent der Befragten mit niedrigem und mittlerem Schulabschluss sowie 64 Prozent mit hohem Abschluss.

In Städten ist die Forderung nach einer Reduzierung der Aufnahme mit 66 Prozent etwas geringer als in vorstädtischem Wohnumfeld (72) und auf dem Land (76). In der Gruppe der jüngsten Befragten (18 bis 29 Jahre) plädieren mit 54 Prozent vergleichsweise wenige dafür, dass weniger Geflüchtete ins Land gelassen werden. Mit zunehmendem Alter steigt dieser Wert kontinuierlich an bis zum höchsten Stand von 79 Prozent bei den Befragten, die 60 Jahre oder älter sind.


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