Niedersächsische Löschflugzeuge unterstützen bei Brandbekämpfung in Mazedonien

Die niedersächsischen Löschflugzeuge werden heute am späten Nachmittag in Skopje/Nordmazedonien - an der main base erwartet.

Niedersächsische Löschflugzeuge unterstützen bei Brandbekämpfung in Mazedonien
Niedersächsische Löschflugzeuge unterstützen bei Brandbekämpfung in Mazedonien | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Die beiden niedersächsischen Löschflugzeuge der rescEU-Flotte sind heute um 10:15 Uhr von ihrer main base am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg in Richtung Skopje/Nordmazedonien gestartet, um die dortigen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung der aktuellen Vegetationsbrände zu unterstützen. Das berichtet das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport in einer Pressemitteilung.


In Folge des anhaltenden und sich weiter ausbreitenden Brandgeschehens habe Nordmazedonien am Dienstag über den Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union (UCPM) ein Hilfeleistungsersuchen gestellt und unter anderem Löschflugzeuge des sogenannten AFFF-P Moduls (Aerial Forest Fire Fighting - Planes) angefordert.

Letztes Jahr in Griechenland


Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt: „Wenn wir Hilfe leisten können, machen wir das. In Katastrophenlagen kommt es auf Solidarität und Unterstützung an. Bereits im vergangenen Jahr hat die Niedersächsische Löschflugzeugstaffel im Rahmen eines rescEU-Einsatzes erfolgreich bei der Brandbekämpfung in Griechenland unterstützt. Somit haben wir bei der aktuellen Anforderung aus Nordmazedonien nicht gezögert und unsere Kapazitäten direkt angeboten. Die Crew verfügt über eine hohe Einsatzerfahrung und Motivation und so stellt unsere Löschflugzeugstaffel eine perfekte Ergänzung zu den bereits vor Ort befindlichen Feuerwehreinheiten dar. Sie kann und wird einen wichtigen Beitrag leisten, um die Vegetationsbrände in Nordmazedonien einzudämmen. Gleichzeitig bleibt der Brandschutz in Niedersachsen weiterhin sichergestellt: neben bodengebundenen Einsatzkräften stehen landeseigene Kapazitäten von Hubschraubern mit flexiblen Außenlastbehältern jederzeit abrufbereit zur Verfügung.“

Crew landet noch heute in Mazedonien


Die Anfrage auf Luftunterstützung zur Bekämpfung der Vegetationsbrände in Nordmazedonien erreichte das Kompetenzzentrum Großschadenslagen (KomZ) im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ). Nach Abstimmung zwischen Nordmazedonien, dem Emergency Response Coordination Center (ERCC) der EU, dem Bund und anderen Staaten wurden durch Niedersachsen die zwei Löschflugzeuge nebst Crew und Verbindungspersonal des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) zur Verfügung gestellt.

Niedersachsen unterstützt den Einsatz in Nordmazedonien mit einer Frau und sechs Männern. Die niedersächsischen Löschflugzeuge werden heute am späten Nachmittag in Skopje/Nordmazedonien - an der main base erwartet. Dort treffen sie auf die übrige Crew sowie die Einsatzkräfte des NLBK. Zunächst ist eine Einsatzdauer von sieben Tagen vor Ort vorgesehen. Wo genau die Löschflugzeuge aus Niedersachsen zum Einsatz kommen, wird erst nach Ankunft der Einsatzkräfte in Skopje nach Abstimmung mit den örtlich zuständigen Einsatzleitungen bekanntgegeben.

Die Einsatzentscheidung über die Verlegung der Löschflugzeuge nach Nordmazedonien erfolgte nach fachlicher Abwägung der Gefahrenlage innerhalb Niedersachsens bzw. Deutschlands. Aufgrund der aktuellen Prognosen des Waldbrandgefahrenindex ist absehbar von keiner erhöhten Gefahr von Vegetationsbränden in Niedersachsen auszugehen.

Zum Hintergrund


Die Europäische Gemeinschaft erhöht im rescEU Verfahren unter anderem die vorzuhaltenden Kapazitäten zur Brandbekämpfung aus der Luft mittels Löschflugzeugen und Löschhubschraubern. Die für Niedersachsen vorgesehene Stationierung einer Löschflugzeugstaffel, bestehend aus zwei kleinen, nichtamphibischen Löschflugzeugen ist Bestandteil dieser Erhöhung. Für viereinhalb Monate sind die Löschflugzeuge in Niedersachsen zur Unterstützung der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung im Gebiet der gesamten EU stationiert. Diese werden von der EU, dem Bund (BBK) und Niedersachsen finanziert. Das Land Niedersachsen hat im Rahmen der rescEU-Transition-Förderperiode eine Dienstleistung zum Beitrag gegen Vegetationsbrände in Europa beauftragt. Der Erfüllungszeitraum erstreckt sich vom 15.06.2024 bis zum 31.10.2024.

Die Finanzierung ist für das Jahr 2024 durch die Förderung von 75% der Vorhaltekosten (netto) durch die EU und die Zufinanzierung der restlichen Kosten durch den Bund und das Land Niedersachsen sichergestellt. Das Volumen des Projekts wird ca. 2,4 Millionen Euro (brutto) für das Jahr 2024 betragen.

Neben der sogenannten main base auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg, gibt es weitere Standorte als secondary bases in Niedersachsen, von denen die beiden Flugzeuge bei Bedarf starten und landen können. Eine der secondary bases ist auf dem Flugplatz Leer-Papenburg, dort können zusammen mit der örtlichen Feuerwehr im Alarmfall die Flugzeuge mittels eines installierten Wasserbehälters von 50.000 Litern befüllt werden. Als weitere secondary base, die auch schon im Jahr 2023 genutzt wurde, ist Hattorf-Aue im Harz vorgesehen. Strategisch sinnvoll und inmitten der hoch- und mittelgefährdeten Waldbrandgebiete Niedersachsens gelegen ist der Fliegerhorst Celle-Wietzenbruch als nunmehr dritte secondary base aktiviert worden. Um auf den militärischen Stützpunkt zurückgreifen zu können, ist hierzu mit der Bundeswehr ein Mitbenutzungsvertrag geschlossen worden.


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