Peine. Wenn ein Mensch stirbt, gerät die Welt seiner Angehörigen, der Familie, Freunde und Kollegen ins Wanken. Der Tod eines Menschen verändert alles – für immer. Und es wird nie mehr so, wie es einmal war. Mit der Trauer leben, heißt anders leben. Darüber berichtet der Ev.-luth. Kirchenkreis Peine.
Das spüren auch Außenstehende, deshalb sei Trauer „ansteckend“, erläutert Frank O. Witt, der Leiter des Evangelischen Trauerhauses in Peine. „Trauer bedeutet Veränderung, Trauer ist eine Entwicklung“; das mache auch das Trauern zu einer anstrengenden Arbeit. Und diese Arbeit spüren andere Menschen, das mache Trauer „ansteckend“, ist die Erfahrung des Trauerexperten.
„Deshalb weichen andere Menschen Trauernden oft aus; sie spüren oder zeigen eigene Traurigkeit. Und das kann nicht jeder aushalten“. Doch gerade in Trauerzeiten sei es wichtig, sich nicht nur solidarisch zu erklären, sondern den Trauernden auch beizustehen. Denn für Trauernde, so Witt, es gebe keine Alternative: „Nur durch das Leid hindurch geht der Weg zur Freude, nicht daran vorbei“.
Dieser Beistand fange an mit Beileidsbekundungen am Grab und gehe bis zu speziellen Trauergruppen. Dem Theologen Witt ist dabei gerade der Gottesdienst am Ewigkeitssonntag wichtig: Er habe zwei Aspekte: „In vielen Gemeinden wird der Verstorbenen des letzten Kirchenjahres gedacht, indem der Name verlesen wird, aber die Anwesenden tragen eben auch die anderen Tode und die Fülle der Trauer mit“. Sie teilen die Trauer.
So teilen auch in den Trauergruppen, die Witt und seine Kollegin Ute Grüger leiten, Betroffene ihre Trauer, indem sie über ihre Erfahrungen sprechen. Sie erfahren die Bedeutsamkeit des Satzes „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. „Sie sitzen – frei nach Astrid Lindgren – zusammen und haben es schwer“, ergänzt Ute Grüger, „sie haben es gemeinsam schwer, das hilft. Doch leicht ist es trotzdem nicht.“
Kontakt und Info zum Evangelischen Trauerhaus und den Trauergruppen: Tel. 05171 733488.
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