Peine/Ilsede. Das Peiner „Bündnis für Toleranz – Bunt statt braun“ ruft am 27. Januar, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, zu einer Kundgebung auf. Das Motto lautet „DEMOKRATIE WÄHLEN!“. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.
„Ein Jahr nach Beginn der starken Proteste hier im Peiner Land wie überall in Deutschland gegen rechtsextreme Parolen, Rassismus und Hetze gibt es Grund genug, aktiv zu bleiben und Gesicht zu zeigen – und das ganz bewusst am Holocaust-Gedenktag“, sagt Henning Meyer, Sprecher des überparteilichen Bündnisses.
„Wir erleben gerade jetzt vor den Wahlen massive Angriffe auf unsere Demokratie. Von außen durch Propaganda etwa durch den US-Milliardär Elon Musk. Und vor allem von innen, in dem Menschen aus anderen Kulturen pauschal für alle Missstände in unserem Land verantwortlich gemacht werden. Und dafür steht leider wieder einmal die AfD mit unsäglichen Parolen und Aktionen. Deshalb will das Bündnis ein Zeichen setzen. Deshalb das Motto ‚Demokratie wählen!‘ und wir tun das überparteilich“, erklärt Meyer. „Da der Wahlkampf bereits läuft, werden ganz bewusst Menschen aus verschiedenen Bereichen sprechen, nicht aus den Parteien.“
Am Holocaust-Gedenktag
Die Kundgebung ist für 18 Uhr auf dem Historischen Markt in Peine geplant. Zuvor findet um 17 Uhr an der ehemaligen Synagoge (Goethestraße/Hans-Marburger-Straße) die alljährliche Feierstunde der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - BdA) mit einer Kranzniederlegung statt. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Seit 1996 ist das Datum in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten 2005 den 27. Januar zum Internationalen Holocaust-Gedenktag.
Das Bündnis sieht diesen Gedenktag auch als Mahnung für die Gegenwart. Henning Meyer: „Viele Menschen machen sich Sorgen um unsere Demokratie. Zum Beispiel, wenn sie von der AfD hören, wie plötzlich die Nazis zu Kommunisten erklärt werden. Dabei sind diese von den Nazis verfolgt und ermordet worden. Plötzlich stehen Pläne zur Ausweisung von Millionen Menschen an zentraler Stelle bei der AfD im Wahlprogramm. Gegen diese so genannte Remigration haben schon im vorigen Jahr viele tausend Menschen bei uns im Peiner Land Haltung gezeigt. Und das wollen wir jetzt im Vorfeld der Wahl auch wieder tun.“
Das Bündnis will dafür werben, eine demokratische Partei zu wählen. „Und das tun wir mit der Unterstützung von ganz vielen gesellschaftlichen Gruppen: Gewerkschaften, Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften, Sportverbänden, den Omas gegen Rechts, dem Kreisschülerrat, Vereinen wie Familien für Familien e.V. und vielen mehr. Und das werden wir auch wieder deutlich zeigen“, betont Meyer. Das Bündnis ruft alle gesellschaftlichen Gruppen im Peiner Land, denen an der Demokratie in Deutschland liegt und die für ein friedliches Miteinander, für Toleranz und Respekt gegenüber anderen Mitmenschen eintreten, zur Teilnahme an der Kundgebung am 27. Januar auf. „Wir wollen für die Bundestagswahl ein deutliches Zeichen für demokratische Parteien setzen. Und dazu gibt es keine Alternative.“
Breites Bündnis für Toleranz - vereint seit 2011
Das Peiner „Bündnis für Toleranz – Bunt statt Braun“ besteht seit 2011. Es entstand anlässlich einer breiten Protestaktion gegen eine von Rechtsextremen geplante Demonstration in Peine. Neben mehreren demokratischen Parteien (unter anderem SPD, GRÜNE, CDU, FDP, LINKE) sind vor allem viele überparteiliche Gruppierungen vertreten: Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Organisationen von Migranten, Kirchengemeinden, Vereine und andere. Das Bündnis setzt sich ein für ein Zusammenleben, das vielfältig und bunt ist und wo nationalistisches, rassistisches oder antijüdisches Denken und Handeln keinen Platz haben. Es wirbt für Toleranz und Verständnis und ein friedliches Miteinander in der Politik und zwischen den Religionen. Im vorigen Jahr veranstaltete das Bündnis neben dem Fest der Kulturen mit großer Beteiligung fünf weitere Demonstrationen und Kundgebungen und weitere Veranstaltungen.
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