Peine. Die Gewerkschaft Ver.di habe seit Monaten konstruktiv die Sanierungsbemühungen des Peiner Klinikums unterstützt. Man unterstütze den Betriebsrat, führe Veranstaltungen durch und organisiere auch Proteste. Nun mahnt die Ver.di des Bezirks "Region Süd-Ost-Niedersachsen" in einer Pressemitteilung, dass endlich auch die Beschäftigten mehr in den Fokus genommen werden müssten.
Der jetzige Stand der Debatte ließe aber schlimmes befürchten, so ver.di Geschäftsführer Sebastian Wertmüller: „Aufsichtsrat, Kommunen und Landkreise beharken sich bei Geld und Gutachten gegenseitig. Die eigentlichen Themen drohen dabei unter die Räder zu geraten: die Gesundheitsversorgung in Stadt und Landkreis und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.“ Die Gewerkschaft kritisiere massiv, dass Hals über Kopf die Gynäkologie in Peine geschlossen wurde: „So wird Zukunft verspielt“, so Wertmüller. Ebenso wird kritisiert, dass Sanierungspläne zulasten großer Gruppen der Beschäftigten diskutiert werden: „100 Kollegen einfach mal so auszugliedern, nur damit sie zukünftig weniger Geld verdienen, das lehnen wir ab! Weder die Küche noch die Reinigung ist schuld am Defizit. Warum sollen gerade die, die eh schon am wenigsten bekommen, jetzt die Zeche bezahlen?“ Es wird also gefordert, dass endlich auch über die Menschen gesprochen wird, die die tagtäglich die Arbeit im Krankenhaus verrichten.
Dazu gehöre das klare Bekenntnis zur öffentlichen Trägerschaft und dazu gehöre der Erhalt der sog. Tertiärbereiche im Krankenhaus. „Hat sich schon mal jemand gefragt, wie es Menschen geht, die öffentlich als ‚Tertiärbereich‘ betitelt werden, den es aus Kostengründen abzustoßen gilt?“
Man verfolge bei ver.di sehr genau, wie die AKH-Gruppe jetzt agiere und werde sofort tätig werden, wenn rechtlich fragwürdige Schritte erfolgen. Natürlich hätten alle ver.di-Mitglieder bei Bedarf Anspruch auf Rechtsschutz. Wichtiger aber sei es, dass die AKH-Gruppe endlich ihrer Verantwortung für die Gesundheitsversorgung und für Beschäftigten nachkämen.
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