Politbarometer: BSW legt zu - AfD verliert

Im aktuellen ZDF-Politbarometer kann das BSW in der Wählergunst zulegen, während die AfD nachlässt. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte das BSW mit 8 Prozent (+1) rechnen.

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Amira Mohamed Ali, Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine (Archiv)
Amira Mohamed Ali, Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Im aktuellen ZDF-Politbarometer kann das BSW in der Wählergunst zulegen, während die AfD nachlässt.


Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, könnte das BSW mit 8 Prozent (+1) rechnen. Die AfD kommt auf 16 Prozent (-1). Die anderen Parteien stagnieren: Die Union erreicht in der Erhebung 32 Prozent, die SPD 14 Prozent, die Grünen kommen auf 13 Prozent und die FDP auf 4 Prozent. Die Linke bleibt bei 3 Prozent, die anderen Parteien liegen weiterhin zusammen bei 10 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es für eine Koalition aus Union und SPD oder für eine Koalition aus Union und Grünen reichen.

Trotz der Streitereien in der Ampel glauben 74 Prozent, dass die Regierung bis zum regulären Wahltermin 2025 halten wird. Nur 21 Prozent rechnen mit einem vorzeitigen Aus für die Koalition. Eine vorgezogene Neuwahl im Bund würden nach 51 Prozent im Juni jetzt nur 42 Prozent unterstützen, darunter Mehrheiten in den Anhängerschaften von CDU/CSU (52 Prozent), AfD (92 Prozent) und BSW (67 Prozent). Insgesamt 51 Prozent (Juni: 43 Prozent) sind gegen eine vorzeitige Neuwahl.

Mit der Arbeit der Bundesregierung und des Kanzlers gibt es weiterhin eine große Unzufriedenheit. Für 62 Prozent leistet die Ampel schlechte Arbeit (gute: 33 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"), Olaf Scholz stellen 58 Prozent ein schlechtes Zeugnis aus (gutes: 36 Prozent).

In der Kritik steht vor allem die Führungsstärke des Kanzlers: Nur 16 Prozent aller Befragten bescheinigen ihm diese, für rund drei Viertel (76 Prozent) zeigt Scholz in den letzten Wochen eher keine Führungsstärke. Auch für die SPD-Anhängerschaft, die mehrheitlich (79 Prozent) insgesamt mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden ist, hat er in puncto Führungskraft Defizite. So sind mit 60 Prozent auch die meisten SPD-Anhänger der Meinung, dass Olaf Scholz in den letzten Wochen Führungsstärke vermissen ließ (zeigte er: 32 Prozent).

Scholz hatte zuletzt angekündigt, bei der nächsten Bundestagswahl erneut als Kanzlerkandidat der SPD anzutreten, was lediglich bei 29 Prozent aller Befragten auf ein positives Echo stößt, 67 Prozent sprechen sich dagegen aus. Lediglich die SPD-Anhängerschaft steht mit 53 Prozent mehrheitlich hinter einer erneuten Kandidatur von Scholz, aber auch hier lehnen sie 41 Prozent ab.

Eher uneins sind sich die Befragten, mit wem die Union die größeren Chancen auf ein gutes Abschneiden bei der nächsten Bundestagswahl hätte. Für 27 Prozent liegt hier CSU-Chef Markus Söder vorne, für 23 Prozent Hendrik Wüst, für 18 Prozent Friedrich Merz und für 7 Prozent Daniel Günther. Von den Anhängern der CDU/CSU setzen 33 Prozent auf Markus Söder, 25 Prozent auf Friedrich Merz, ebenfalls 25 Prozent auf Hendrik Wüst und 7 Prozent auf Daniel Günther.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde in der Zeit vom 12. bis zum 14. August von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Dabei wurden 1.334 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online befragt.


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