Polizei ging niedersachsenweit gegen Autoposer vor

Rund 900 Einsatzkräfte kontrollierten in den Zuständigkeitsbereichen der sechs niedersächsischen Polizeidirektionen an den Einsatztagen landesweit über 1.700 Fahrzeuge und ihre Insassen.

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Symbolfoto | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Mit einem abschließenden gemeinsamen Kontrollwochenende endete am Sonntag die dritte vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen koordinierte Proaktive Kontrollaktion Autoposer (PROKA). An der Kontrollaktionen waren die sechs niedersächsischen Polizeidirektionen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück beteiligt, berichtet das LKA am heutigen Dienstag.



Die Kontrollen richteten sich gegen Akteure aus dem kriminellen Milieu oder kriminellen Clanstrukturen, die sich nach Feststellungen der Polizei häufig in der "Autoposer-Szene" bewegen. Diese nutzen mit hochmotorisierten Fahrzeugen den Straßenverkehr als ihre Bühne. Es sei festzustellen, dass die Verkehrssicherheit unter dem Verhalten von Verkehrsteilnehmenden, die sich grob verkehrswidrig vorsätzlich über alle Regeln hinwegsetzen, leidet. Zur ganzheitlichen und umfassenden Bekämpfung der Milieu- und Clankriminalität wurden daher die schon 2021 und 2022 durchgeführten Kontrollmaßnahmen fortgesetzt.

Mehrere Hundert Verfahren eingeleitet


Rund 900 Einsatzkräfte kontrollierten in den Zuständigkeitsbereichen der sechs niedersächsischen Polizeidirektionen an den Einsatztagen landesweit über 1.700 Fahrzeuge und ihre Insassen. Insgesamt wurden 727 Straf- und Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen eingeleitet. Hierzu zählen beispielsweise mehrere Straftaten aufgrund der Durchführung oder Teilnahme an einem nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennen, das grob verkehrswidrige und rücksichtslose Führen eines Kraftfahrzeuges bei nicht angepasster Geschwindigkeit oder das Führen unter dem Einfluss berauschender Mittel sowie der Verdacht des Verstoßes nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz.

Die Bekämpfung krimineller Clanstrukturen ist für die niedersächsische Polizei und Justiz Bestandteil einer landesweiten Schwerpunktsetzung. Der Phänomenbereich beinhaltet dabei alle Arten von Rechtsverstößen und Kriminalität, deren nachhaltige Bekämpfung und erfolgreiche Bewältigung von Einsatzlagen sich nur mit einem ganzheitlichen Ansatz und einem konsequenten, niederschwelligen Vorgehen erreichen lässt.

LKA-Präsident, Friedo de Vries, sagt zu den Kontrollen: "In der Szene tummeln sich Autoposer, die ihr Fahrzeug im Straßenverkehr rücksichtslos und mit riskanten Fahrmanövern bewegen und dabei Gefahren für Unbeteiligte in Kauf nehmen - häufig aus Imponiergehabe und verkappter Zurschaustellung vermeintlicher Macht bzw. Unantastbarkeit. Dem werden wir auch in der Zukunft entschieden entgegentreten."

Innenministerin Behrens zum Joint Action Days 2023


Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens erklärt am Dienstag zu den Kontrollen: „Von den Joint Action Days geht das deutliche Signal aus, dass wir uns das mitunter lebensgefährliche Verhalten der Raser oder Autoposer nicht gefallen lassen. Wer sich in hochmotorisierten Luxusfahrzeugen durch riskante Fahrmanöver und mit überhöhter Geschwindigkeit selbst darstellt, gefährdet Menschenleben – das ist nicht akzeptabel. Auf Respektlosigkeit und Aggressivität oder gar bewusst öffentlichkeitswirksame Eskalationen reagieren wir klar und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaates. Dabei nehmen wir besonders kriminelle Clanstrukturen in den Fokus und setzen unsere Null-Toleranz-Strategie durch. Dieser hohe Kontrolldruck und konsequentes niedrigschwelliges Einschreiten sind effektive Mittel im Kampf gegen die Clankriminalität. Ich bedanke mich herzlich bei allen Polizistinnen und Polizisten, die an den Joint Action Days mitgewirkt haben, für Ihren Einsatz und ihre professionelle Arbeit.“


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