Prozess in Ankara: Braunschweiger drohen sechs Jahre Haft

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Gegen einen Braunschweiger beginnt heute der Prozess vor einem Gericht in Ankara. Symbolfoto: Archiv
Gegen einen Braunschweiger beginnt heute der Prozess vor einem Gericht in Ankara. Symbolfoto: Archiv | Foto: Thorsten Raedlein

Braunschweig. Am heutigen Donnerstag steht der Braunschweiger Hüseyin M. in Ankara vor Gericht. Dies berichtet der NDR. Hüseyin M. sitzt seit Ende August in einem Gefängnis in der Türkei, weil er den türkischen Präsidenten Erdogan via Facebook beleidigt haben soll. Dem Braunschweiger drohen bis zu sechs Jahre Haft.


Dem 34-Jährigen aus Braunschweig wird vorgeworfen, Erdogan in den Jahren 2014 und 2015 in verschiedenen Facebook-Posts beleidigt zu haben. Der Braunschweiger, der während eines Verwandtschaftsbesuches mit seiner Frau in der Türkei verhaftet worden ist, bestreitet dies. Laut NDR habe er angegeben, dass sein Facebook-Account geknackt worden sei und besagte Texte nicht von ihm stammen würden.

Nachdem der betroffene Hüseyin M. von einer Spezialeinheit festgenommen und wenige Zeit später einer Haftrichterin vorgeführt worden sein soll,sei er zunächst wieder auf freien Fuß gekommen. Abermals kurze Zeit später hätte es allerdings einen Widerspruch der Staatsanwaltschaft in der Türkei gegeben, woraufhin M. erneut gefangen genommen worden sein soll. Das Gericht habe daraufhin Haftbefehl erlassen.

Deutsche Politik eingeschaltet


Die Familie hat derweil Kontakt zu mehreren Bundestagsabgeordneten aufgenommen. Darunter der ehemalige Deutsche Außenminister Sigmar Gabriel. Dieser erklärte gegenüber regionalHeute.de, dass er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten kümmern wolle.

Wie der NDR weiter berichtet, soll der Mann unter unzumutbaren Bedingungen in der Haftanstalt sitzen. Er soll sich die Zelle mit mehr als 40 Mithäftlingen teilen, müsse auf dem Boden schlafen und habe auch kein Kissen.

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