Rundfunkbeitrag: Mit 8,57 Milliarden Euro deutliches Einnahmeplus in 2022

Der aktuelle Jahresbericht der öffentlich-recht­lichen Rund­funk­anstalten liegt vor: Trotz Krisen zahlten die Deutschen mehr Rundfunkbeiträge (GEZ-Gebühren).

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Die Erhöhung der Rundfunkbeiträge macht sich auch im Jahresbericht bemerkbar.
Die Erhöhung der Rundfunkbeiträge macht sich auch im Jahresbericht bemerkbar. | Foto: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice/ Fotografie Schepp - Die Profifotografen

Köln. Der Beitragsservice hat kürzlich seinen Jahresbericht für das Jahr 2022 vorgestellt und verzeichnet ein deutliches Einnahmeplus beim Rundfunkbeitrag. Trotz des Ukraine-Kriegs und der Zeitenwende zeigen sich bisher keine nennenswerten Auswirkungen auf den Beitrag. Mit Einnahmen von rund 8,57 Milliarden Euro konnte der Beitragsservice ein Plus von 1,73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. So geht aus einer Pressemitteilung hervor.



Der Anstieg der Erträge ist hauptsächlich auf die vom Bundesverfassungsgericht beschlossene Anpassung des Rundfunkbeitrags zurückzuführen. Seit August 2021 beträgt der monatliche Beitrag 18,36 Euro, und im Jahr 2022 galt diese neue Beitragshöhe erstmals für das gesamte Jahr. Von den insgesamt 8,57 Milliarden Euro flossen 8,4 Milliarden Euro an ARD, ZDF und Deutschlandradio, während die Landesmedienanstalten 162 Millionen Euro erhielten.

Ein weiterer Faktor für das Wachstum der Einnahmen ist die steigende Zahl von Wohnungen, die zum Rundfunkbeitrag angemeldet sind. Im Jahr 2022 wurden rund 39,79 Millionen Wohnungen erfasst, im Vergleich zu 39,71 Millionen im Vorjahr. Diese Entwicklung lässt sich zum Teil auf den gestiegenen Neubau von Wohnungen zurückführen, wobei etwa 296.000 Neubauten im Jahr 2022 registriert wurden.

Sinkende Befreiungszahlen trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten


Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Inflation ist die Anzahl der Personen, die aus sozialen Gründen von der Rundfunkbeitragspflicht befreit sind, erneut gesunken. Am 31. Dezember 2022 lag diese Zahl bei 2,43 Millionen, was einem Rückgang von rund 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Rückgang spiegelt den Trend auf dem deutschen Arbeitsmarkt wider, da auch die Anzahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II, die den Großteil der Befreiten ausmachen, trotz wirtschaftlicher Widrigkeiten erneut gesunken ist. Weder die Corona-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine haben bisher erkennbare Auswirkungen auf die Anzahl der Befreiungen.



Unbürokratische Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine


Der Beitragsservice hat auch Maßnahmen ergriffen, um den Geflüchteten aus der Ukraine die Ankunft in Deutschland so unbürokratisch wie möglich zu gestalten. Da Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine in der Regel von der Rundfunkbeitragspflicht befreit sind und in Gemeinschaftsunterkünften grundsätzlich keine Anmeldepflicht zum Rundfunkbeitrag besteht, wurden die Anschriften von Flüchtlingsunterkünften gesperrt, um automatische Schreiben zur Klärung der Rundfunkbeitragspflicht zu vermeiden. Darüber hinaus wurden auf rundfunkbeitrag.de seit März 2022 alle relevanten Informationen zum Rundfunkbeitrag auch in ukrainischer Sprache bereitgestellt.

Über den Beitragsservice


Der Beitragsservice mit Sitz in Köln ist eine Verwaltungsgemeinschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Er ist für den Einzug des Rundfunkbeitrags und die Verwaltung von rund 46 Millionen privaten und nicht privaten Beitragskonten verantwortlich. Weitere Informationen finden Sie unter rundfunkbeitrag.de.


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