Für mehr Akzeptanz: Queere Menschen klären in Salzgitter auf

Zu Ehren des IDAHOBIT-Tages fand in Lebenstedt die erste queere Informationsveranstaltung Salzgitters statt.

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In Lebenstedt fand die erste queere Informationsveranstaltung Salzgitters statt.
In Lebenstedt fand die erste queere Informationsveranstaltung Salzgitters statt. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Am gestrigen Dienstag wurde weltweit der IDAHOBIT-Tag zelebriert, so auch in Salzgitter. Dort wurde zu diesem Anlass erstmals die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst. Am Monument in Lebenstedt gab es zudem eine Informationsveranstaltung - die erste queere Informationsveranstaltung Salzgitters überhaupt. regionalHeute.de war vor Ort.



Laut Lars Tietjen von der PARTEI Salzgitter, seien Homophobie und ähnliche Denkmuster noch in unserer Gesellschaft vorhanden. Daher wolle man mit dieser Veranstaltung sich mit queeren Menschen solidarisieren, aber auch darüber aufklären. Zudem sei das Problem auch ein globales: "Wir haben in 69 Staaten immer noch eine strafrechtliche Verfolgung von queeren Menschen und in elf Ländern gibt es sogar noch die Todesstrafe, wenn man schwul oder lesbisch ist. Darum ist es wichtig, heute hier zu sein", so der Ratsherr.

"Achten kann man sich nur, wenn man seine Sexualität frei leben kann"


Lars Tietjen bei seiner Rede zum IDAHOBIT-Tag.
Lars Tietjen bei seiner Rede zum IDAHOBIT-Tag. Foto: Rudolf Karliczek


Kristian Dressler von der Braunschweiger AIDS-Hilfe meint: "Unsere Philosophie ist: Nur wer sich achtet, der kann sich auch schützen und achten kann man sich nur, wenn man seine Sexualität auch frei leben kann. Das geht eben nur, wenn man auch akzeptiert wird von anderen Menschen und sich frei in der Gesellschaft bewegen kann". Als AIDS-Hilfe wolle man Menschen in die Lage versetzen, sich selbst zu schützen. Nicht nur deshalb habe er sich dort am IDAHOBIT-Tag am Monument eingefunden, sondern: "Ich persönlich bin hier, weil ich schwul bin und mir eine Herzensangelegenheit ist, auch dafür zu kämpfen, dass Nicht-Heteros sich in dieser Gesellschaft auch wohlfühlen können und eben keine Stigmatisierung erleben".



Die queere Gemeinschaft Salzgitters wolle sich zeigen und akzeptiert werden. Dazu habe man im Verlaufe des Tages zahlreiche Gespräche mit Passanten geführt. Für Dressler ist in Bezug auf HIV besonders wichtig zu vermitteln, dass therapierte Menschen das Virus nicht weitergeben können: "Menschen, die positiv sind, sind, wenn sie regelmäßige Medikamente nehmen, nicht mehr ansteckend", so Dressler. Informationsstände gab es von "Onkel Emma - queeres Beratungszentrum Braunschweig", der Braunschweiger AIDS Hilfe, den Jusos, den Grünen und der PARTEI. Vertreten waren auch die Linken, die FDP und die CDU.

Am 17. Mai 1990 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschlossen, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Daran wird am IDAHOBIT-Tag erinnert.


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