Johanniter aus Salzgitter beim Deichbrand Festival im Einsatz

Sieben ehrenamtliche Einsatzkräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe aus dem Ortsverband Salzgitter sind mit dabei im Norden Niedersachsens, wenn über 50.000 Besucher erwartet werden.

Die Johanniter sind notfalls für die Konzertbesucher da.
Die Johanniter sind notfalls für die Konzertbesucher da. | Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Niedersachsen/Bremen

Salzgitter. Der Countdown läuft: Unter dem Motto „Ihr rockt. Wir retten“ reisten Johanniter aus Salzgitter am heutigen Dienstag zum Deichbrand Festival nach Nordholz bei Cuxhaven an. Vom 20. bis 23. Juli stellen sie als ein Team der insgesamt mehr als 600 ehrenamtlichen Einsatzkräfte die sanitätsdienstliche Versorgung der rund 55.000 Besuchenden sicher. Das berichtet die Johanniter-Unfall-Hilfe in einer Pressemitteilung.



Die Rocker-Retter und -Retterinnen werden während der Veranstaltung in unterschiedlichen Schichtsystemen und in den Bereichen Einsatzleitung, Sanität, Logistik, Technik sowie Verpflegung zur Stelle sein. Für die Gäste des Festivals werden auf dem gesamten Gelände insgesamt acht Unfallhilfsstellen (UHS) betrieben. Hier werden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen. Zusätzlich werden Fahrzeuge für den Patiententransport in die umliegenden Krankenhäuser zur Verfügung stehen. Mehrere Fußtrupps werden zudem immer auf dem Gelände unterwegs sein, um kurzfristig vor Ort helfen zu können oder den Transport zur nächsten UHS vorzunehmen.

Kleinere Wunden schnell behandeln


Eine dieser UHS koordinieren Helfende aus dem Ortsverband Salzgitter. „An der UHS übernehmen wir in einem Sanitätszelt die Erstversorgung von Verletzten und können kleinere Wunden schnell behandeln“, sagt Helferin Jennifer Reck aus dem Ortsverband Salzgitter. Auch die eigenen Kräfte müssen in diesen Tagen untergebracht und versorgt werden. Dafür stellt das angrenzende Fliegergeschwader der Bundeswehr den Johannitern Platz und Räumlichkeiten zur Verfügung.

Archivbild aus dem letzten Jahr, als Corona noch mitbestimmte.
Archivbild aus dem letzten Jahr, als Corona noch mitbestimmte. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Niedersachsen/Bremen


Das Team um Einsatzleiter Thorsten Ernst sorgt bereits seit 2014 für den Sanitätsdienst rund um die Playgrounds und das gesamte Festivalgelände, schon mehrere Tage vor Beginn sichern die Johanniter den Aufbau dort ab. „Auf die rund 55.000 Menschen werden wir gut vorbereitet sein“, erklärt Thorsten Ernst, „und nach den erschwerten Corona-Bedingungen noch im letzten Jahr freuen wir uns nun auch wieder auf entspanntere Rahmenbedingungen.“

Extra Urlaub genommen


Für alle Ehrenamtlichen der Johanniter ist dieses Festival ein ganz besonderer Einsatz. Zahlreiche Einsatzkräfte nehmen sogar Urlaub, um bei den umfangreichen Maßnahmen des Sanitätsdienstes zu unterstützen – und natürlich auch, um das eine oder andere Konzert zu genießen. Die ehrenamtlichen Kräfte aus dem Ortsverband Salzgitter sind mit einem Wechselladerfahrzeug inklusiv AB-Mulde und AB-Tautliner (beides Abrollcontainer), einem Teleskoplader, zwei UTV (Utility Vehicles) und zwei Mannschaftstransportwagen dabei.

Für Benjamin Retzack aus dem Ortsverband Salzgitter ist es der dritte Einsatz auf dem Deichbrand. „An so einem großen Einsatz beteiligt zu sein, ist für uns etwas ganz Besonderes“, sagt Retzack, der gemeinsam mit sechs weiteren ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen nach Nordholz reisen wird. „Wir sind gespannt darauf, die vielen Johanniter aus anderen Verbänden wiederzusehen.“ Logistikexperte Retzack hat extra Urlaub eingereicht, um dabei sein zu können.

55.000 Besucher auf wenigen Quadratkilometern


Auch Landesvorstand Uwe Beyes unterstreicht die Bedeutung des Ehrenamts in dieser Größenordnung: „Deichbrand ist ein besonderer Einsatz für alle Verantwortlichen und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. 55.000 Besuchende auf wenigen Quadratkilometern ohne größere Infrastruktur stellen eine besondere Herausforderung für den Sanitäts- und Rettungsdienst dar. Wir sind besonders stolz, dass wir jedes Jahr sehr gut qualifizierte Einsatzkräfte in den Einsatz schicken können, die diesen rein ehrenamtlich in ihrer Freizeit leisten. Dafür kann man nicht oft genug Danke sagen.“

Das Deichbrand Festival ist eines der größten Open-Air-Spektakel in Deutschland. Im vergangenen Jahr kümmerten sich die Johanniter-Rocker-Retter und -Retterinnen um rund 2.860 Fälle: Von Bagatellen wie Blasen, Schürfwunden oder Pflasterbedarf waren dabei 1.220 Menschen betroffen, rund 1.640 Gäste litten unter Prellungen, Stauchungen oder alkoholbedingten Problemen, dazu kamen Einsätze wegen Atembeschwerden und Brandverletzungen. Bei dieser Vielzahl von Menschen in Feierlaune sind aber auch Knochenbrüche und schwere Notfallsituationen nie ganz auszuschließen.

Schutz im Vorfeld


Im Vorfeld gibt es daher bereits wertvolle „Tipps, Tricks & Packliste für die Festivalsaison“, um sich bestens für einen Festival-Besuch vorzubereiten – das sichert das eigene Vergnügen und erleichtert unter Umständen die Arbeit der Rettungskräfte: https://acht.johanniter.de/erste-hilfe-auf-dem-festival-tipps-tricks-packliste/


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